Schon wieder gibt es einen Grund mehr, weshalb den Ländern die Bildungs- beziehungsweise Schulhoheit entzogen werden sollte.

Da haben die Beamten in Kiel und Hamburg entschieden, Berufsfachschüler vom Gastschulabkommen auszuklammern. Die Konsequenz: Schüler aus Satrup werden finanziert, wenn sie mehr als 100 Kilometer südlich die PTL in Wedel besuchen - Schüler aus dem 500 Meter entfernten Hamburg-Rissen jedoch nicht. Da feiert der Irrsinn fröhliche Urständ! Die Konsequenz aus dem schludrig ausgehandelten Abkommen: Die Schüler werden wieder tricksen, um die Vorschriften zu umgehen, indem sie Umzüge von Hamburg nach Schleswig-Holstein vorschwindeln.

Der Föderalismus wurde hier zur Plage, die besonders nervt, weil unfähige Beamte aus den Kultusministerien der Länder keine ordentliche Zusammenarbeit organisieren können. Die Föderalismus-Gefahr: Bleibt es bei diesem Klein-Klein der Strukturen, bei allein nicht lebensfähigen Bundesländern wie Bremen oder dem Saarland, beim Verbrennen von Ressourcen durch die Mini-Staaterei und schaffen wir es nicht endlich, diese überflüssigen Grenzen zu überwinden, Bedenkenträger und Pöstchen-Politiker in die Schranken zu weisen, wird es immer schwerer, in der globalisierten Welt zu bestehen. Chinesen und Amerikanern sind unsere Probleme fremd. Sie stecken ihre Kräfte in Sinnvolleres.