Die Kritik am Neubau des “Stuttgart 21“-Bahnhofs, die wochenlang für bundesweite Schlagzeilen sorgte, hat es gezeigt: Die Bürger sind nicht mehr bereit, die mit großen Bauvorhaben einhergehenden Beeinträchtigungen ihrer Lebensqualität ohne Weiteres hinzunehmen.

Das beweist nun auch das Planverfahren für den sechsspurigen Ausbau der A 7. Allein für den Bereich Quickborn, der weniger als ein Zehntel der Ausbaustrecke ausmacht, liegen den Planern mehr als 500 Einsprüche vor. Jeder dritte betroffene Anlieger scheint sich schriftlich mit den für ihn negativen Auswirkungen des Verkehrsprojektes auseinandergesetzt zu haben. Das ist eine beachtliche Größe, die nicht so einfach unter den Tisch fallen darf. Auch wenn sich viele Einwände wiederholen, technisch und finanziell kaum umsetzbar sind oder zu spät kommen wie der Vorschlag von Robert Heins: Die Abwägung dieser vielen Einsprüche muss sorgfältig geschehen. Die Bürger müssen das Gefühl haben, dass ihre Sorgen ernst genommen werden, dass die Planer alles erdenklich Mögliche tun, um ihre berechtigten Schutzinteressen zu berücksichtigen. Das wird die Umsetzung zwar verzögern, sorgt aber für Bürgerfrieden und mehr Verständnis für das Bauvorhaben. Außerdem wird es Klagen verhindern. Die A-7-Planer werden einen versierten Moderator wie Heiner Geißler brauchen.