Die Gemeinde Ellerhoop hat sich weise verhalten.

Rein formaljuristisch hätte sie mit ziemlicher Sicherheit eine Niederlage vor dem Oberverwaltungsgericht erlitten bei ihrer Klage, die Ausbaugenehmigung der Müllverbrennungsanlage in Tornesch zu kippen. Doch das war gar nicht mehr nötig. Offenbar gibt es zurzeit zu viele Öfen für zu wenige Müllmengen. Der Betreiber GAB hatte schon vor zwei Jahren signalisiert, dass das Projekt vorerst auf Eis liege. Das wird auch in absehbarer Zeit so bleiben, es sei denn, die Preise steigen wieder erheblich an. Damit ist aber im Moment nicht zu rechnen. So ist es gut, dass sich die Gemeinde Ellerhoop und ihre rührige Bürgerinitiative jetzt flexibel reagiert haben und sich auch in Zukunft nicht einer modernen Abfallplanung verschließen wollen. Die Idee, eine Art Zukunftsmesse für die ökologisch sinnvollste Abfallentsorgung für die nächsten 30 Jahre zu veranstalten, ist klasse. Auch die Wirtschaftlichkeit der Methoden wird dabei eine Rolle spielen. Denn darin sind sich Betreiber und Bürgerinitiative einig: Der Standort Tornesch soll als Abfallentsorgungszentrum nicht aufgegeben werden. Im Gegenteil. Nur über Frage, welchen Stellenwert die Verbrennung dabei behält, gibt es unterschiedliche Auffassungen. Noch jedenfalls. Denn wenn sich herausstellen sollte, dass sich eine Komplettumstellung auf Abfallrecycling wirtschaftlich rechnet, werden GAB und ihr privater Gesellschafter Remondis diesen Weg mit Sicherheit einschlagen.