Die Fusion der zusammengewachsenen Städte Uetersen und Tornesch ist schon lange ein zu begrüßendes Projekt.

Und doch hat Bürgermeister Roland Krügel den Fusionsplänen mit seinem jetzt sehr konkreten Zeitplan eher geschadet. Denn selbst die Befürworter dieses an sich richtigen Vorschlags fühlen sich vor den Kopf gestoßen.

Das war schon einmal so, als vor gut einem Jahrzehnt Krügel und sein Amtskollege Tewes sich über den Vollzug einig waren und sich dann darüber wunderten, dass die kaum eingeweihte Politik die Pläne wieder kassierte.

Es ist ja richtig, dass dieses Vorhaben endlich konkretisiert werden müsste, wenn es denn die Mehrheit in Politik und Bürgerschaft in beiden Städte wirklich will. Auch der Zeitpunkt scheint günstig. Krügels Amtszeit endet ohnehin bald. Die bürgerliche Mehrheit in der Uetersener Ratsversammlung könnte auf diesem Weg elegant Bürgermeisterin Hansen loswerden, mit der sie unzufrieden ist. Doch dieses Spiel durchschaut die noch junge Amtskollegin locker und wird sich kaum darauf einlassen. Warum sollte sie Ende 2011 nach nicht einmal der Hälfte ihrer Amtszeit zurücktreten? Ohne die ungeklärten Pensionsansprüche anzusprechen: Der jüngste Streit in Uetersen über die Stadtwerke hat Andrea Hansen nicht amtsmüde gemacht. Im Gegenteil. Sie will beweisen, dass sie eine gute Bürgermeisterin sein kann - auch für ein fusioniertes Uetersen-Tornesch nach Ablauf ihrer Amtszeit 2015.

Nicht einmal ihre schärfsten Kritiker in Uetersen wollen diese auf dem Präsentierteller servierte Lösung, wie sie so Andrea Hansen am einfachsten ihres Amtes entheben könnten, aufgreifen. Ohne einen Volksentscheid wird es wohl keine Fusion geben. Dafür sollten die Politiker in beiden Städten jetzt gemeinsam einen Zeitplan entwerfen. Das würde dem Prozess helfen und endlich auch die Bevölkerung mit auf die Reise nehmen.