Landesentwicklungsgesellschaft ergreift Initiative, um 300 Wohnungen zu errichten

Pinneberg. Die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) will gern in Pinneberg bauen. Das Unternehmen, zu dessen Gesellschafter die HSH Real Estate der HSH Nordbank gehört, schlägt vor, bis zu 300 Wohneinheiten im Rehmenfeld nahe der Autobahn 23 zwischen Thesdorf und Fahlt zu errichten. Doch in der Politik wird auf die Bremse gedrückt.

"Ich werde meiner Fraktion vorschlagen, das Thema erst dann zu vertiefen, wenn wir die großen Aufgaben abgearbeitet haben", sagt Gerhard Thomssen. Der Sozialdemokrat, der auch den Stadtentwicklungsausschuss leitet, meint damit in erster Linie die Weiterentwicklung der City. Aber auch die Zukunft der ehemaligen Eggerstedt-Kaserne steht als großer Brocken vor der Brust der Kommunalpolitiker.

Bereits Ende der 90er-Jahre hatte die Stadt Pinneberg eigenständig versucht, ein Konzept für die Bebauung des Rehmenfeldes zu entwerfen. Etwa 500 Wohneinheiten waren damals dort vorgesehen. Doch das Projekt stockte. Stattdessen wurde der Stadtteil Rosenfeld aus dem Boden gestampft.

Zum Leidwesen versandete vor wenigen Jahren die Idee, die Eggerstedt-Kaserne zu überplanen. Auch dort sollten nach einem Vorschlag viele Hundert Wohnungen entstehen. Die Landesentwicklungsgesellschaft wollte das Projekt übernehmen, zog sich aber wieder zurück. Zum einen war der Protest von Anliegern gegen eine massive Wohnbebauung groß. Zum anderen versuchte die Stadt Pinneberg mithilfe einer Null-Planung die Kosten für den Kauf des Grundstücks zu drücken.

Derzeit wird am stärksten der Umbau des Eggerstedter Kasernenareals zu einem Bildungsstandort favorisiert.

So bliebe nach Ansicht der LEG-Verantwortlichen Raum für ein Neubaugebiet. Die Gesellschaft beruft sich dabei auf eine Studie des Pestels Instituts aus dem Jahr 2006. Damals hatten die Gutachter empfohlen, dass Pinneberg bis zum Jahr 2020 etwa 2100 neue Wohnungen schaffen müsse. Dieser Zuwachs sei "alleine deshalb erforderlich, um die derzeitige Bevölkerungszahl in der Stadt konstant zu halten", heißt es in einem Brief der LEG an die Stadtverwaltung. Die Ausweisung neuer Bauflächen begünstige zudem den Zuzug junger Familien.

Im Stadtbauamt ist das Angebot der Landesentwicklungsgesellschaft geprüft worden. Bauamtsleiter Klaus Stieghorst und sein Team haben dem Ausschuss für Stadtentwicklung, der am Dienstag, 14. Dezember, ab 18.30 Uhr im Rathaus tagt, zwei Vorschläge unterbereitet: Zum einen sollte gemeinsam mit der LEG ein Vorschlag abgestimmt werden, die zur Verfügung stehende Fläche nur halb mit Wohnungen (Richtung Hallenbad/Wasserskiarena) zu bebauen und zur anderen Hälfte Richtung A 23) mit Gewerbe zu besiedeln. Es könnte aber auch folgender Antrag eine Mehrheit finden, wie es der Vorsitzende Thomssen (SPD) favorisiert: Eine Entscheidung über die Planung des Rehmenfeldes wird für die nächsten Jahre zurückgestellt.