Das Elmshorner High-Speed-Internet kommt nur langsam in Fahrt

Elmshorn. Das Pilotprojekt "Multimedia" endet am 31. Dezember. So lange haben Eigenheimbesitzer im Elmshorner Neubaugebiet Hasenbusch noch die Möglichkeit, sich kostenlos an das Glasfasernetz der Stadtwerke anzuschließen. "Wir möchten das Produkt gerne ausweiten", sagt Angelika Poggensee, die zuständige Koordinatorin der Stadtwerke. Ein entsprechendes Konzept steht am 13. Dezember im nicht öffentlichen Teil des Ausschusses für Stadtwerke und Kommunale Dienstleister auf der Tagesordnung.

Die Stadtwerke Elmshorn verfügen über einen Glasfaserring rund um die Stadt. Die erste Station, die von ihm abzweigt und Haushalte mit Telefon, Fernsehen und schnellem Internet mit garantierten 100 Megabit Down- und Upload versorgt, platzierte das Unternehmen im Bereich Hasenbusch. Am 1. Dezember 2009 begann das Pilotprojekt. "Wir haben aktuell 32 Kunden", erläutert Poggensee. Damit seien 72 Prozent der fertig gestellten Häuser des Gebietes - dort gibt es keinen Kabelanschluss - an das Hochleistungsnetz der Stadtwerke angebunden. Mit diesem Wert ist Poggensee zufrieden, mit der Zahl der Kunden nicht. "Wir haben schon mit mehr gerechnet. Das liegt aber daran, dass weniger Grundstücke verkauft und bebaut worden sind als von uns kalkuliert." Insgesamt stehen im Hasenbusch 69 Grundstücke bereit, geplant sind 100 Wohneinheiten. Ab Januar können, sofern die Politiker zustimmen, auch Häuser und Wohnungen außerhalb des Neubaugebietes an das Netz angeschlossen werden. Das gilt zunächst für alle diejenigen, die in einem Drei-Kilometer-Radius rund um den Hasenbusch wohnen. Die dortige Verteilerstation kann 500 Wohneinheiten versorgen. "Ich denke, dass wir die relativ schnell vollkriegen", sagt Poggensee.

Welche Gebiete danach erschlossen werden, steht noch nicht fest. "Wir haben mehrere 100 Nachfragen bekommen", erläutert die Stadtwerke-Mitarbeiterin. Diese seien jedoch quer über das Stadtgebiet verstreut gewesen, außerdem habe es enorm viele Anfragen aus den Nachbargemeinden gegeben.

Jetzt solle ein Konzept erarbeitet werden, wie das Stadtgebiet Stück für Stück erschlossen werden kann. Poggensee: "Wir haben aus der Pilotphase viel gelernt und uns jetzt eine Fachkompetenz erworben, auf die wir aufbauen können." Jetzt wolle man "Fahrt aufnehmen", so Poggensee. Dennoch werde es noch lange dauern, ehe die gesamte Stadt ans Netz kommt. "Die Kosten sind enorm", sagt die Mitarbeiterin. Es müsse ein Millionenbetrag aufgewendet werden. Poggensee: "Das teuerste ist der Tiefbau." Inzwischen lassen die Stadtwerke bei jeder Leitungsbaumaßnahme Leerrohre verlegen, in die später das Glasfaserkabel kommt. Zudem muss ein Netz von Kopfstationen errichtet werden, in denen die hochempfindliche Technik platziert wird.

Wenn zum Jahresende das Pilotprojekt endet, ist es mit den kostenlosen Hausanschlüssen Schluss. Wie teuer dies künftig sein wird, ist noch nicht entschieden. Auch steht nicht fest, ob auch außerhalb des Hasenbuchs weiterhin das sogenannte Triple-Play (Fernsehen, Telefon und Internet) angeboten wird oder ob auch Einzelkomponenten möglich sein sollen.