Quickborner Verwaltung soll zeitnah Vorschläge für eine Lösung in den Neubaugebieten am Himmelmoor vorlegen

Quickborn. Ein Neubaugebiet ist fertig, zwei weitere sind in Planung am Quickborner Himmelmoor. Allerdings kommt die Verkehrsplanung nicht hinterher, kritisieren Anwohner. Anlieger des Klingenbergs mahnten auf der jüngste Ratssitzung erneut an, den Verkehr in ihrer Straße zu beruhigen. Ein erstes Treffen aller Fraktionen zu einem "Runden Tisch" mit den Bewohnern hat bereits stattgefunden, um die Problemlage zu besprechen. Außerdem hat die Ratsversammlung mit großer Mehrheit die Verwaltung aufgefordert, "zeitnah" Vorschläge zu erarbeiten, die die angespannte Verkehrssituation in diesem Bereich verbessern soll.

Bis dahin hängt der Bebbauungsplan 94 (Heinrich-Hertz-Straße/Himmelmoorweg) in der Schwebe. Dort will die Hamburger Baufirma Plusbau insgesamt 66 sogenannte "Town- und Atriumhäuser" errichten, moderne Flachdach-Doppelhäuser in Kubusform und im Bauhausstil. Doch SPD, Grüne und Wir-Fraktion, die zusammen so viele Stimmen wie CDU und FDP im Rat haben, ist die Bebauung "zu massiv", wie Fraktionschef Jens-Olaf Nuckel sagte. Von der Architektur und der energetischen Nutzung sei die Planung "wirklich klasse", lobte Nuckel. "Aber an der Stelle passt es nicht." 50 Wohneinheiten seien "die Schmerzgrenze" des Erträglichen. So drohte dieses "so schöne Projekt" (CDU-Ratsherr Jörn Kruse) gänzlich zu scheitern, was Quickborn bei Investoren den Makel der "Unverlässlichkeit" einbringen könnte, warnte Bürgermeister Thomas Köppl (CDU). So wurde dieser B-Plan vorsichtshalber zur Überarbeitung in den Fachausschuss zurück verwiesen.

Für den zweiten neuen B-Plan 103 (Marktstraße/Raiffeisenstraße), wo 26 neue Einfamilienhäuser geplant sind, ist dagegen der Aufstellungsbeschluss gefasst worden, der nun erst Einsprüche von Betroffenen möglich macht.

Mit dem B-Plan 95, der im Rahmen des Konzepts "Junges Wohnen" Im Sand, wo seit einem Jahr bis zu 28 Einfamilienhäuser errichtet werden, entstehen zwischen Markstraße, B 4 und dem Himmelmoor rund 120 Neubauten. Für die Anlieger berge das die Gefahr von mehr Verkehr und weniger Sicherheit für ihre Kinder, kritisierte Anwohnerin Anja Heyn vom Klingenberg . "Die Situation wird sich für uns weiter verschärfen." Schon heute falle es ihr oft schwer, mit ihrem kleinen Sohn die Straße zu überqueren. Innerhalb einer Stunde am frühen Morgen habe er dort 180 durchfahrende Pkw gezählt, sagte ein Anlieger. Die kleine Raiffeisenstraße am Klingenberg sei heute wie vor 50 Jahren noch eine "grüne Planstraße", sagte Anwohner Gunther Wördemann. Aufgrund des erheblich gewachsenen Verkehrs "verkeilt" es sich dort regelmäßig. Zudem lebten dort viele Kleinkinder, hieß es.

Insgesamt würde sich die Anzahl der täglichen Autofahrten durch dieses Gebiet durch die drei Bauvorhaben um 700 zusätzliche Fahrten erhöhen, warnte Grünen-Ratsherr Dirk Salewsky. Das sei kaum hinnehmbar. Das sieht die CDU anders. "Die Straße kann den Verkehr aufnehmen. Das ist zumutbar", befand Jörn Kruse. Und Fraktionskollege Wolfgang Kluge meinte gar: "Das ist immer noch eine ruhige Wohngegend." Quickborn müsse nun mal "junge Menschen in die Stadt holen". Doch nun soll erst einmal die Verwaltung Vorschläge erarbeiten, wie der Verkehr besser geleitet werden kann.