Am Wedeler Strandweg soll das Kernstück der “Maritimen Meile“ entstehen. Interessenten stehen Schlange

Wedel. Obwohl bislang lediglich Entwurfszeichnungen einen ungefähren Eindruck vermitteln und ein Beschluss des Wedeler Rates über die Realisierung noch aussteht - andererseits aber schon sicher ist, dass die Wohnungen nicht gerade preisgünstig ausfallen werden - stehen Kaufinteressenten schon Schlange: Die Lage ist bei den Luxus-Wohnungen, die am Wedeler Strandweg entstehen sollen, ein herausragendes Argument.

Gestern Abend beschäftigte sich Wedels Planungsausschuss mit den Entwürfen des Bauunternehmers Joachim Rehder auf dem Gelände der Familie Lüchau, das keinen Steinwurf vom Schulauer Fährhaus, der Elbe und dem Schulauer Hafen entfernt liegt - und so das Kernstück der sich entwickelnden "Maritimen Meile" bildet. Für die sechs bis acht geplanten Penthäuser soll es bereits etwa 25 Bewerber geben - fast täglich kommen allein durch Mund-zu-Mund-Propaganda neue hinzu.

Doch nicht allein in den obersten Etagen der fünf Stadtvillen dürfte es sich angenehm wohnen lassen. Jede der 45 bis 47 Wohnungen wird in den vier- beziehungsweise fünfgeschossigen Gebäuden lebenden Menschen einen prachtvollen Blick über die Elbe verschaffen. Auf Flächen zwischen 80 und 210 Quadratmetern werden die Wohnungen zugeschnitten.

Die Architekten aus dem Büro Roloff Ruffing und Partner haben eine schlichte, aber edle Architektur geschaffen, ähnlich wie im "Ladiges Elbpark", nur einige Dutzend Meter entfernt. Große Fensterfronten zur Elbe und großzügige Balkone öffnen die Bauwerke zur Elbe hin. Die Fassaden von vier Stadtvillen sollen in grauem Klinker gestaltet werden, der fünfte Baukörper, der das Quartier Richtung Hafenstraße abschließt, hebt sich mit seiner angewinkelten Form und einer Gestaltung auch mit Brauntönen etwas ab. Von der Anlage wird er Architektur-Achsen einer späteren Bebauung der Hafenstraße aufnehmen.

Die Gebäude werden nach der bei Baubeginn vermutlich im Oktober kommenden Jahres modernsten energetischen Bauweise realisiert. Decken und Wände sind extra dick, um optimalen Schallschutz zu gewährleisten. In der Tiefgarage werden je Wohnung zwei Pkw-Stellplätze vorhanden sein, von denen aus man mit Liften zu den Wohnungen gelangt. Fußbodenheizung, Vollholzparkett und andere Annehmlichkeiten erwarten die Bewohner.

All das wird seinen Preis haben. Mit einem Investitionsvolumen von rund 20 Millionen Euro rechnet der Unternehmer, damit die Gebäude auf dem etwa 7000 Quadratmeter großen Gelände realisiert werden können. Pro Quadratmeter Wohnung werden zwischen 3500 und 4700 Euro zu zahlen sein.

Auf dem Grundstück stand einstmals eine Villa, die Wohnungen und Betriebsräume des Baustoffhandels beherbergte. Wegen vieler Flutschäden ist das Gebäude abgerissen worden - eine damals von den Grünen scharf kritisierte Entscheidung. In den 60erJahren des vorigen Jahrhunderts war ein weiterer Komplex hinzugekommen. Seitdem Mitte der 70er Jahre die Baustoffhandlung an die Rissener Straße zog, ist das ein reines Wohngebäude, auf dem großen Hof überwintern Sportboote. Nach Fertigstellung im Herbst 2012 wird dort wieder mehr Leben einziehen.

Damit ist die Umgestaltung des Quartiers aber nicht zu Ende. Auch das hässliche "Haus Pamir" in der Hafenstraße , das in den 60er Jahren von der AEG errichtet wurde, soll weichen. Hier soll Raum für noch einmal sechs bis zu sechs Etagen hohe Stadtvillen geschaffen werden, die ebenfalls von Rehder Wohnungsbau geplant werden. So soll ebenfalls auf mehr als 7000 Quadratmetern dann das in einem Ideen-Wettbewerb entworfene Konzept des "Treppenviertels" realisiert werden können, weil die Hafenstraße zum Zentrum hin leicht ansteigt. Wann mit diesem zweiten Bauabschnitt begonnen werden kann, ist noch ungewiss, da das Unternehmen Trioptics einen mehrjährigen Mietvertrag besitzt, der spätestens 2017 ausläuft.