Nach dem ersten Kostenschock kommen nun noch einmal rund 400 000 Euro dazu

Wedel. Kosten-Schock für Wedels Haushalt: Der neue Ponton vor dem Willkomm Höft wird noch einmal deutlich teurer als geplant. Rund 1,9 Millionen Euro und damit rund 400 000 mehr als bislang angenommen müssen aufgewandt werden. Das bestätigte Klaus Lieberknecht, Fachbereichsleiter Bauen in der Stadtverwaltung, auf Anfrage. Der ursprüngliche Kostenansatz hatte bei "nur" 1,2 Millionen Euro gelegen.

Die Ergebnisse der Ausschreibungen wichen erheblich von den Vorplanungen eines Ingenieurbüros ab. Ausschlaggebend sind zum einen gestiegene Stahlpreise, zum anderen äußern einige Kommunalpolitiker zumindest hinter vorgehaltener Hand erhebliche Kritik an den Planern, die bereits die Elektrifizierung für die Beleuchtung unberücksichtigt gelassen hatten, was zu einer ersten Preiserhöhungsrunde geführt hatte.

Allerdings bleibt der Stadt keine Alternative zur Bestellung des 60 mal 15 Meter großen Anlegepontons, weil sein Vorgänger mittlerweile ein Wrack ist. Bis März soll der schwimmende Anleger fertig gestellt sein, sodass der "Halunder Jet" bei Eröffnung des Saisonverkehrs nach Helgoland eine perfekte Anlegemöglichkeit vor dem "Schulauer Fährhaus" bekommt.

Weil der Ponton ein Element des großen Stadterneuerungsprojektes "Maritime Meile" bildet, das vom Land gefördert wird, wurden in Kiel wegen der gestiegenen Kosten auch höhere Zuschüsse beantragt. Nach Angaben von Lieberknecht sei "wohlwollende Prüfung" zugesagt worden. Ob am Ende wegen der desaströsen Finanzlage Schleswig-Holsteins aber tatsächlich mehr Geld gezahlt wird, ist zweifelhaft. Schlimmstenfalls muss Wedel die Mehrkosten tragen.