Ausschreibung der Gasversorgung alternativlos. Uetersen darf nicht länger Hochburg von Streit und Stillstand sein

Es war kein Zufall, dass Andrea Hansen von den Bürgern unserer Stadt mit 51,7 Prozent zur ersten Bürgermeisterin in der Geschichte Uetersens gewählt wurde. Die Bürger möchten, dass ihre Stadt in Bewegung kommt und mehr zusammenhält. Es gibt aber Kreise in der Stadt, die möchten das nicht. Leider gehören Teile der CDU auch dazu.

Andrea Hansen hat mit ihrem eigenen Führungsstil in ihren ersten 20 Monaten schon viel bewegt, und die Selbstverwaltung hat dazu die notwendigen Beschlüsse gefasst: Die Schulen haben jetzt eine Mensa, die Eltern endlich Krippenplätze für ihre Kinder. Der neue Gerberplatz zieht Kundschaft an, die City wird folgen. Mit Tornesch betreiben wir eine gemeinsame VHS, der Anfang zu mehr Zusammenarbeit. In Kiel hat die Bürgermeisterin die Mittel zum Abriss des maroden Silos besorgt - danach entsteht am Hafen ein neues Wirtschaftszentrum. Die Bürger werden direkt beteiligt, wie beim "Zukunftstag" im Rathaus oder bei der Einwohnerversammlung zum Thema Entwicklung der Fußgängerzone.

Auch unsere Stadtwerke, an denen die Stadtwerke Elmshorn zu 49 Prozent beteiligt sind, haben Veränderungen nötig, denn der erwünschte Markterfolg hat sich noch nicht eingestellt - 864 Euro Jahresgewinn deuten nicht auf üppige Gewerbesteuerzahlungen hin. Wer Ausschreibungen als "unfair" bezeichnet und sich an ihnen nicht beteiligt, weil sie "zu riskant" seien, hat mehr als nur ein Imageproblem. Das Beispiel Barmstedt zeigt, dass es auch anders geht. Die Bürgermeisterin bringt mit ihrem kaufmännischen und wettbewerbsorientierten Herangehen die Stadtwerke in Schwung - und sie geht sparsam mit den knappen Haushaltsmitteln um, wie es das Gesetz verlangt. Was die CDU fordert, die Begünstigung der Stadtwerke zu vermutlich deutlich höheren Kosten, wäre ein Fall für das Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler. Die Ausschreibung war rechtlich geboten, das sagt auch die Kommunalaufsicht. Es ist ein beachtlicher Misstrauensbeweis, dass der Kreistagsabgeordnete Feuerschütz die Rechtsabteilung des Kreises belehren möchte.

Überhaupt kann man dem CDU-Kreisvorsitzenden Ole Schröder nur einmal einen Blick auf die Homepage seiner Uetersener Parteifreunde empfehlen: Sie strotzt vor persönlichen Angriffen und Herabsetzungen des politischen Gegners. Ohne Ideen von einer guten Zukunft der Stadt wird da mit polemischen Äußerungen nur politische Aktivität vorgetäuscht. Selbst Wählern der Partei ist das mittlerweile peinlich.

Uetersen galt zu lange als Hochburg von Streit und Stillstand, das aber zieht Neubürger nicht an. Alle Parteien sind dem Wohl der Stadt verpflichtet, und große Lösungen erfolgen oft im Konsens. Man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben: Die nächste Chance gibt es, wenn wir uns gemeinsam gegen das Kaputtmachen der Städte durch die Finanzbeschlüsse der Landesregierung wehren müssen.