Nachdem der größte Energieversorger im Norden lange Zeit praktisch unangefochten die Haushalte in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg mit Strom und Gas versorgte, ist inzwischen der große Konkurrenzkampf auf dem Energiemarkt ausgebrochen.

In jedem Winter, bei jeder Tariferhöhung fragt sich der Bürger, ob er seinen Strom oder sein Erdgas nicht irgendwo günstiger kriegen kann. Im Internet gibt es für jeden Verbrauch Vergleichstabellen. Im Zweifel ist der ehemals treue Kunde nun wechselwillig. Pfiffige Stadtwerke wie die in Barmstedt, Wedel oder Elmshorn haben darin ihre Chance erkannt, ihren Versorgungsbereich auszuweiten und die Konzerne in die Defensive gebracht. Nun schlagen die zurück und argumentieren, bitte nicht das Versorgungsnetz überall in kleine Teile zu stückeln, wie dies in der Telekommunikation geschieht. Das Stromnetz sei nicht mit dem Breitbandnetz zu vergleichen und müsse am liebsten von einem Anbieter für alle gesichert werden. Dieser Appell mag richtig sein, kommt aber etwas spät. Denn das Vertrauen in den Großversorger hat in jüngster Zeit beim Bürger gelitten.