Am Sonntag wird in Deutschland der Toten der beiden Weltkriege gedacht. Außerdem erinnern wir damit seit 1952 an die Opfer von Gewaltherrschaft in allen Nationen.

Auch vor dieser Zeit gab es Gedenkfeiern. 1919 hatte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge einen Gedenktag für die gefallenen deutschen Soldaten des Ersten Weltkrieges vorgeschlagen. 1926 wurde entschieden, den Volkstrauertag regelmäßig am Sonntag Reminiscere, das ist der fünfte Sonntag vor Ostern, zu begehen. Der Volksbund wollte damit eine "einheitliche Erinnerung an das Leid des Krieges" bewirken

Die Nationalsozialisten machten den Gedenktag zum staatlichen Feiertag und veränderten gleichzeitig seinen Charakter. 1934 wurde der Heldengedenktag ausgerufen, um die toten Soldaten als Helden zu verehren.

1948 wurde in Westdeutschland der Volkstrauertag in der alten Form aufgenommen. In der DDR wurde ein "Internationaler Gedenktag für die Opfer des faschistischen Terrors und Kampftag gegen Faschismus und imperialistischen Krieg" eingeführt.

Um sich vom Heldengedenktag abzugrenzen, beschloss der Bundestag 1952, den Volkstrauertag ans Ende des Kirchenjahres zu verlegen, also in die Zeit, die durch Tod und Ewigkeit dominiert wird. In den USA und anderen Ländern wird am 11. November der Kriegstoten gedacht. Das Datum ist gewählt, weil nach dem ersten Weltkrieg die Waffen am "11. Tag des 11.Monats um 11 Uhr" schweigen sollten.