Ja haben die denn keine anderen Sorgen in Kiel? Eine Kreisgebietsreform kriegen sie nicht hin, weil die stolzen Dithmarscher nicht mitspielen wollten.

Dann müssen eben wieder mal die Ämter dran glauben. 59 Verwaltungsfusionen hat es seit der Reform vor fünf Jahren gegeben. Im Kreis Pinneberg haben sich Appen dem Amt Moorrege sowie die Ämter Haseldorf und Hörnerkirchen den Stadtverwaltungen Uetersen und Barmstedt angeschlossen und das Amt Pinnau ist aus den Ämtern Bönningstedt und Pinneberg-Land hervorgegangen. Bei jetzt 87 Ämtern ist da sicher noch Luft für weitere Kooperationen und Zusammenschlüsse.

Aber die Landesregierung muss aufpassen, dass sie den Bogen nicht überspannt. Sicher muss sie die Vorgaben des Verfassungsgerichts erfüllen. Aber das wäre ganz einfach möglich, indem sie die bereits jetzt landauf und -ab praktizierte Übertragung all jener Aufgaben, die keine Gemeinde mehr allein bewältigen kann, als rechtmäßig festschriebe, wie Heedes Bürgermeister Reimer Offermann richtig bemerkt. Aber stattdessen dreht Innenminister Klaus Schlie das große Rad und will Gemeinden zusammenlegen oder noch eine Direktwahl einführen, an der sich keiner beteiligt. Dabei müsste es Schlie besser wissen. Er war einmal Beauftragter der Landesregierung für Entbürokratisierung. Aber von seinen 860 Vorschlägen in seinem 850-Seiten-Werk wurde kaum einer umgesetzt. Vielleicht ist das ja jetzt anders.