Die Frage, ob der EMTV sein bisheriges Sportgelände am Koppeldamm aufgeben und einen Neubau an der Peripherie wagen soll, droht zu einer Zerreißprobe zu werden.

Das Problem sind die vielen Strömungen innerhalb des EMTV. Viele der 20 Abteilungen betreiben ihren Sport auf stadteigenen Anlagen. Sie haben nichts von der neuen, vereinseigenen Anlage an der alten B 5 - außer höheren Kosten. Andere Sparten haben Wünsche angemeldet, die aufgrund des engen Finanzrahmens nicht berücksichtigt werden konnten. Wieder andere wollen die alte Anlage direkt in der Stadt behalten. Viele Mitglieder ballen also die Faust in der Tasche - und es droht eine Abstimmungsniederlage auf der Delegiertenversammlung. Dann wäre das Projekt tot. Dem Verein würde in diesem Fall aber ein Tod auf Raten drohen. Die jetzigen Sportanlagen entsprechen nicht den heutigen Anforderungen, sie müssten mit hohem finanziellen Aufwand saniert werden. Geld dafür hat der Verein nicht. Bleibt alles beim Alten, würden langfristig die Mitglieder weglaufen. Ein Umzug böte die Chance, diesen Trend aufzuhalten. Das alte Grundstück wird als Bauland verkauft, die neuen Flächen auf der grünen Wiese günstig erworben. Zudem fließen Zuschüsse von Stadt, Kreis und Landessportverband. Allerdings bleibt ein erhebliches finanzielles Risiko für den Verein. Also: Die Entscheidung ist schwierig. Um eine Zerreißprobe zu vermeiden, wäre ein deutliches Votum wichtig. Egal, ob pro oder contra.