Das Leben bringt gewisse Risiken mit sich. Mit dieser Erkenntnis müssen die Anwohner der Quickborner Marienhöhe leben. So bitter es für sie ist: Eine vollständige Entwarnung wird es nicht geben, dass der Erdboden vor ihrer Haustür ein für allemal Ruhe gibt. Alles deutet darauf hin, dass es ein einmaliges Ereignis war, als der Boden im Juni plötzlich um fast 80 Zentimeter nachgab. Seitdem hat die Stadtverwaltung alles daran gesetzt, die Ursache und mögliche Risiken für die Zukunft erforschen zu lassen. Der Spielplatz wurde abgesperrt, die Straße für den Verkehr gesperrt. Seismische Untersuchungen, die zunächst in kurzem und später in längerem Abstand rund um die betroffenen Häuser gemacht wurden, bewiesen, dass sich das Erdreich wieder beruhigt hatte. Das jetzt vorliegende Gutachten stellt fest, dass es auffällige Ablagerungen in diesem Bereich in einer Tiefe von bis zu 30 Metern gibt. Offenbar ist es in der Vergangenheit bereits im Erdboden zu Absackungen gekommen, die nicht an der Erdoberfläche bemerkt worden sind. Wie lange, ob Jahre, Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte diese Ereignisse zurückliegen, sagt das Gutachten leider nicht. Außerdem schließt es ausdrücklich nicht aus, dass es irgendwann wieder passieren kann. Insofern müssen sich die Bewohner damit abfinden, dass auch der heutigen Wissenschaft Grenzen gesetzt sind. Vorherige Ereignisse wie am Propheten- oder Mühlenbergsee liegen aber Jahrtausende zurück. Vielleicht ist das ein kleiner Trost für sie.