Für das 14,3 Millionen Euro teure Projekt Hafenspange startet am Montag der dritte von sechs Bauabschnitten. Der Wedenkamp wird voll gesperrt.

Elmshorn. Für die Elmshorner Hafenspange beginnt am heutigen Montag der dritte von insgesamt sechs Bauabschnitten. Die Autofahrer müssen sich auf Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt einstellen: Erneut wird der Wedenkamp voll gesperrt und der Verkehr über den Flamweg abgeleitet. Dort wird die bestehende Einbahnstraßenregelung vorübergehend aufgehoben. Die Hafenspange, die als Klappbrücke über die Krückau führt und mit Kosten in Höhe von 14,3 Millionen Euro das größte Straßenbauprojekt der Stadt ist, soll im Mai 2013 für den Verkehr freigegeben werden.

Projektleiter Ingo Brüss ist mit dem Baufortschritt zufrieden

"Den Zeitplan halten wir ein", verspricht Ingo Brüss, der als Bauingenieur im Elmshorner Rathaus das Projekt betreut. Er ist mit dem bisherigen Baufortschritt sehr zufrieden - und hofft auch beim dritten Bauabschnitt auf keinerlei Komplikationen. Jetzt steht der Straßenvollausbau des Wedenkamps zwischen der Einmündung Sandberg und der Zufahrt zu Edeka Hayunga an der Deichstraße an.

In diesem Bereich werden ebenfalls neue Schmutz- und Regenwasserleitungen unterhalb der Fahrbahnmitte verlegt. Die Geschäfte an der Deichstraße sind über die bereits neu gebaute Zufahrt, die ebenfalls zum Projekt Hafenspange gehört, zu erreichen. Wer in Richtung Glückstadt will, wird über den Flamweg abgeleitet. Gleiches gilt in umgekehrter Richtung. Im Flamweg, der eigentlich Einbahnstraße ist, wurde extra eine Verkehrsinsel demontiert, damit er in beide Richtungen befahren werden kann.

Der dritte Bauabschnitt soll bis Anfang Dezember andauern. Anschließend wird Maßnahme Nummer vier in Angriff genommen. Sie betrifft den Rückbau des Wedenkamps von der neuen Zufahrt zur Deichstraße und dem Flamweg. Die Bauzeit soll bis Weihnachten dauern.

"Dann legen wir bis August 2012 eine Pause ein", verspricht Brüss den Autofahrern. Lediglich zum Abschluss des Projekts müssten nördlich der Krückau die endgültigen Fahrbahndecken aufgetragen werden. Südlich des Flusses wird voraussichtlich von August 2012 bis Mai 2013 die Anbindung der Hafenspange an die Westerstraße in Form einer beampelten Kreuzung gebaut.

Der Verlauf der Hafenspange, die Westerstraße und Wedenkamp verbindet, ist schon jetzt deutlich sichtbar. So wurden seit Ende April knapp 20 000 Tonnen Sand südlich und nördlich des Flusses aufgeschüttet.

Bis Juli 2011 müssen sich Boden und Sand der Fahrbahnrampen von und zur Brücke noch setzen. Bereits jetzt sind Setzungen von bis zu 30 Zentimetern zu beobachten. Weil die Tragfähigkeit des Bodens auf der Nordseite der Krückau schlecht ist, müssen die Arbeiten für den Setzungsprozess unterbrochen werden. Erst ab Juli 2011 kann das Brückenfundament am Nordufer gebaut werden. Es soll im Dezember 2011 fertig sein, sodass Anfang 2012 mit dem eigentlichen Aufbau der Klappbrücke begonnen werden kann. Die Teile werden ab November von der Firma "Eifel Deutschland" in Hannover gefertigt und per Tieflader nach Elmshorn gebracht. "Zurzeit werden die Werkstattzeichnungen angefertigt, die Grundlage für den Stahlbau sind", sagt Brüss.

Die lautstarken Rammarbeiten sind nun weitgehend abgeschlossen

Das Fundament für die beweglichen Teile der Klappbrücke auf der Südseite ist bereits fertiggestellt, die Spundwände für den Mittelpfeiler sind gerammt und die Dalben links und rechts der Fahrrinne - sie dienen als Leitwerk für die Boote sowie als Schiffsanleger - gesetzt.

"Wir haben jetzt weitgehend alle lautstarken Rammarbeiten abgeschlossen", weiß Brüss Erfreuliches für die Anwohner zu berichten. Nun müsse Beton zur Stabilisierung eingefüllt und der Ausbau begonnen werden. Um den Mittelpfeiler mehrere Meter tief in den Krückauboden zu rammen, mussten allerdings große Mengen Schlamm ausgebaggert werden. Er enthält organische Bestandteile (TOC) und gilt daher rechtlich als Sonderabfall. Um die Kosten in Grenzen zu halten, wird der Schlamm am Ufer auf großen Folien zwischengelagert. Wenn er getrocknet ist, können die Reste zu einer Deponie gebracht werden.