An der Westerstraße haben die Sandaufschüttungen begonnen. Auf den Wällen werden später die Straßen zur Krückau-Klappbrücke verlaufen

Elmshorn. Ein Sattelzug nach dem anderen fährt vor. Am Wedenkamp entsteht Elmshorns größte "Sandkiste". Bis zu 14 000 Tonnen werden auf der Nordseite der Krückau benötigt, damit die Hafenspange realisiert werden kann. Später werden die Laster auch an der Westerstraße Station machen, wo auf der Südseite des Flusses etwa 5000 Tonnen Sand erforderlich sind. Auf den Aufschüttungen wird später der Straßenkörper für die Klappbrücke errichtet. Zunächst wird beidseitig eine provisorische Asphaltschicht aufgebracht, die als Baustraße dienen soll.

Die Klappbrücke über die Krückau wird 2013 freigegeben

Mit dieser Maßnahme haben seit Anfang der Woche deutlich sicht- und hörbar die Arbeiten für das Millionenprojekt begonnen, das die Innenstadt vom Verkehr entlasten soll. Die Klappbrücke über die Krückau soll laut Zeitplan im Mai 2013 für den Verkehr freigegeben. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein eng getakteter Zeitplan umzusetzen. Erster Schritt sind die Dammaufschüttungen, die beidseits des Flusses bis Ende Mai abgeschlossen sein sollen. Die zwölf Lkw karren den Sand aus Langeln an. Auf dem Rückweg nehmen sie belasteten Oberboden mit, der speziell entsorgt werden muss. Als nächstes erfolgt der Straßen- und Kreuzungsumbau im Bereich Sandberg/Wedenkamp, der auch die Umlegung der Zufahrt zum Edeka-Center Hayunga beinhaltet. Begonnen wird im Mai, die Arbeiten werden vor dem Winter abgeschlossen. Bis dann im Mai 2011 die Asphaltdecke und die Markierungen aufgebracht werden, kann alles wie bisher genutzt werden. Nachdem zwei größere Regenrückhaltebecken auf der Nordseite bereits fertiggestellt sind, wird in diesem Jahr noch der Bau eines neuen Regen- und Schmutzwasserkanals im Bereich Wedenkamp erfolgen. Die Bauzeit ist zwischen Ende Mai und August vorgesehen. Zwischen Juli und Dezember werden dann auf der Südseite Spundwände in den Boden gepresst sowie Widerlager für die Stahlteile eingebaut.

Tieflader bringen die tonnenschweren Teile durch die Stadt zur Baustelle

Der eigentliche Brückenbau startet Mitte 2011. Die Stahlteile werden vorgefertigt und vor Ort zusammengesetzt. "Ein Transport der Teile über die Krückau funktioniert nicht", so der städtische Projektleiter Ingo Brüss. Dafür müsste die Krückau so aufgestaut werden, dass es bei starken Regenfällen zu Überschwemmungen kommen würde. Daher werden die tonnenschweren Teile vermutlich per Tieflader zur Baustelle gebracht. Brüss: "Das wird aufgrund der Enge der Straßen nicht einfach, wir werden wohl einiges abbauen müssen."

Die Klappbrücke wird etwa in 2,50 Metern Höhe über die Krücke führen. An der Westerstraße und am Wedenkamp werden beampelte Kreuzungen für die Zufahrt errichtet.

Mit den Erd- und Straßenbauarbeiten sind das Firmenkonsortium Groth-Heidorn sowie die Firma Karl Straßenbau beauftragt. Den Brückenbau übernimmt die Firma Hecker-Eiffel aus Oldenburg. Die Ausschreibungen haben ergeben, dass für die beiden Hauptgewerke etwa zehn Millionen Euro aufgewendet werden müssen. Gewerke wie die Regenrückhaltebecken sowie Bodenanalyse und Ingenieurkosten laufen extra. Die Gesamtkosten werden unterhalb von 16 Millionen Euro liegen.

Die Autofahrer werden sich an der Westerstraße längere Zeit auf Behinderungen einstellen müssen. Eine Panne hat es Montag gegeben, als ein Kabel durchtrennt wurde und bei Rewe und Max Bahr der Strom ausfiel.