Personalnotstand im Kindergarten? Kein Wunder. Angesichts der schlechten Bezahlung bei wachsenden Anforderungen können es sich manche Erzieherinnen gar nicht leisten, lange Wege auf sich zu nehmen.

Darüber hinaus steigt die Zahl der ungeeigneten Bewerber.

Mit den Sonntagsreden vieler Politiker passt das alles nicht zusammen. Sie werden nicht müde zu betonen, wie wichtig gerade für die steigende Zahl von Problemfamilien eine frühe Betreuung in Kindergärten nötig ist. Nicht zufällig steigt die Zahl nicht schulreifer Kinder, die aufgrund ihrer Verhaltensauffälligkeit einen störungsfreien Unterricht in der ersten Klasse sprengen können, ständig an. Um viele dieser Problemkinder kümmern sich Erzieherinnen schon jetzt intensiv, manchmal auch gleich mit um deren überforderte Eltern.

Daneben betonen dieselben Politiker in ihren Sonntagsreden gern, wie wichtig die frühkindliche Bildung in den Kindergärten sei. Auch das ist richtig. Doch Qualität in der Erziehung kostet Geld. Wer es ernst meint mit der guten Betreuung und Erziehung in den Kindergärten, darf dort zum einen bei der Ausbildung nicht sparen und muss endlich dafür sorgen, dass Erzieherinnen so viel Geld verdienen, dass sie ein anständiges Auskommen haben. Schleswig-Holstein ist Schlusslicht unter den Ländern bei den Ausgaben für die Kindertagesstätten. Das ist eine Schande.