Warum er Bürgermeister von Helgoland werden will, ist für Jörg Singer, 44, klar: Zum einen sei die Insel seine Heimat. “Und außerdem war die Zeit nie besser, um etwas zu bewegen.“

Seine berufliche Erfahrung in Führungsjobs diverser Unternehmen und als Unternehmer selbst hilft ihm dabei. Singer will den "Wert der Marke Helgoland steigern". Es sei wichtig, endlich klar und pointiert Ziele für die Entwicklung der Insel zu formulieren, ein gemeinsames Leitbild zu schaffen.

Unerlässlich sei dabei die Verbesserung der Schiffsanbindung, er habe bereits mit Schiffshändlern gesprochen, inwieweit neue Schiffstechnologie für eine tägliche Verbindung sowohl im Sommer als auch im Winter machbar sei. Ein eigenes Schiff für Helgoland ist für Singer dabei keine Utopie. Zu rechnen sei mit sieben Millionen Euro, die unter anderem über Anteilsverkäufe an Insulaner finanziert werden könnten. Eine neue Zusammenarbeit zwischen öffentlicher und privater Hand - das könnte auch für andere Bereiche, etwa die Börte, Sinn machen.

Am Herzen liegt Singer zudem das Thema Bildung, ihm schwebt ein Modell "lebenslanges Lernen auf Helgoland" vor. Von E-Learning, Ferienkursen, könnten alle Bereiche von Schule inklusive Abitur über Ausbildung bis zur Forschung profitieren. Gerade neue Jobs für die mittlere Generation seien unerlässlich, um den Nachwuchs auf der Insel zu halten. Ganz wichtig ist es für Singer, der die Unterstützung von SPD, CDU, FDP und IHM hat, "die Blockaden im Rathaus zu lösen".

Konkret will er in den ersten Monaten versuchen, die Arbeit von fünf in vier Tagen zu schaffen und am fünften Tag gemeinsam über Verbesserungen in Bürgerservice und Aufgabenbewältigung nachzudenken. Auch die Bürger will Singer stärker informieren und einbinden, vom Austausch mit Schülern, monatlichen Dialogtagen bis hin zu einem Ältestenrat.