“Langes Tannen“ in Uetersen erwartet zur Jubiläumsfeier am kommenden Sonnabend viele Gäste

Uetersen. Herzlichen Glückwunsch! Das Uetersener Museum Langes Tannen kann sein 25jähriges Bestehen feiern. Und genau das soll am Sonnabend, 28. August, gemacht werden. Um 15 Uhr beginnt ein Festakt mit geladenen Gästen in der Museumsscheune, und von 16 Uhr an dürfen dann alle bei Musik, Kinderprogramm und Ausstellungen zum Jubiläum mitfeiern. Das dies überhaupt möglich sei, so Uetersens Bürgermeisterin Andrea Hansen, sei Werner Lange als letztem privaten Besitzer und Erblasser der Anlage und Uetersens Altbürgermeister Waldemar Dudda zu verdanken.

Zwei Männer mit der Idee von einer Stadt, die Kultur für alle bereithält

"Werner Lange", sagt die Bürgermeisterin, "war ein Mann mit Vermögen und der Bereitschaft, die Gesellschaft daran teilhaben zu lassen." Es werde zurzeit viel geredet über privaten Reichtum und öffentliche Armut. Private Stiftungen und Spenden seien etwas, das die Gesellschaft in der Zukunft in größerem Maße brauchen werde. Lange sei dafür ein gutes Vorbild. Sein Gegenstück im Uetersener Rathaus habe er im damaligen Bürgermeister gefunden, sagt Andreas Hansen und fährt fort: "Waldemar Dudda war ein Mann mit einer Idee von einer sozialen Stadt, die Kultur für alle bereithält. Beide mussten erst Vertrauen zueinander finden, damit dieser Erfolg möglich wurde." Und genau das ist ihnen zum Wohle der Stadt und deren Kulturleben gelungen.

Die Idee, die zwischen Lange und Dudda in zahlreichen Gesprächen gereift war, nahm 1979 durch das Testament des begüterten Kaufmanns Gestalt an. Er vererbte der Stadt Uetersen sein rund 250 Jahre altes Anwesen "Neue Mühle". Dieser großzügigen Stiftung lag der Wunsch zugrunde, den historisch gewachsenen Besitz zu erhalten und der Öffentlichkeit einerseits als Museum, andererseits als Erholungsgebiet zugänglich zu machen. Als Lange noch im selben Jahr starb, machte sich die Stadt daran, seinen letzten Willen in die Tat umzusetzen und konnte nach Vorarbeiten 1985 das Museum Langes Tannen an der Heidgrabener Straße eröffnen.

Dass Langes Wünsche erfüllt werden, dafür sorgen bis heute zwei Testamentsvollstrecker. Zurzeit sind das Eckhard Breutigam und Helmut Dieterich. Breutigam sagt: "Wir freuen uns besonders, dass das Museum so gut von den Menschen angenommen wird."

Die heutige Leiterin des Museums hatte schon am Anfang mitgewirkt

Eine Frau der ersten Stunde des Museums ist seine heutige Leiterin Ute Harms. Sie hatte von 1983 bis 1985 an den Vorbereitungen für die Ausgestaltung des Hauses mitgewirkt. Dann hatte sie ihre Wirkungsstätte in Uetersen verlassen, um im Jahr 2003 als Leiterin zurückzukehren. Längst ist nicht mehr alles so wie ursprünglich gedacht. "Anfangs dachten wir, den großen Raum im Obergeschoß für Ausstellungen und Konzerte zu nutzen", sagt sie. Inzwischen sei aber die Scheune dafür viel besser geeignet. Das ist einen Unglücksfall zu verdanken. 1990 brannte die mit Reet gedeckte Scheune ab und wurde nach dem Vorbild von 1762 wieder aufgebaut. Allerdings verzichtete man im Inneren auf die Tierboxen und Futtertröge, sodass ausreichend Platz für Ausstellungen und Veranstaltungen vorhanden war. Unterstützt wird die Museumsleiterin inzwischen auch von einem aktiven Förderverein.

Für das Jubiläum am kommenden Sonnabend hat sich Ute Harms einiges einfallen lassen. Künstler zeigen in einer Schau in der Scheune neben Ausstellungsplakaten der vergangenen Jahre mit ihren Bildern, wie sie Langes Tannen sehen. Und im Herrenhaus sind Fotos aus den 25 Jahren des Museums zu sehen. Für Musik sorgt das Ensemble "Guitavio". Auch die kleinen Besucher kommen zu ihrem Recht. Im Herrenhaus werden Märchen erzählt, es gibt eine Museums-Rallye mit tollen Gewinnen und eine Luftballon-Aktion. An Ständen und im Café auf dem Gelände wird für Essen und Trinken gesorgt. Der Eintritt ist selbstverständlich frei. Angesichts dieses familienfreundlichen Angebots hofft Ute Harms auf viele "Geburtstagsgäste".