Da wiehert der Amtsschimmel wieder mal gewaltig in der Kreisverwaltung. Von Bürokratie-Abbau, wie von politischer Seite oft und gern gesprochen wird, kann keine Rede sein, wenn ein kleiner Pony-Hof mitten in der freien Landschaft mit der vollen Breitseite des Ordnungsrechtes torpediert wird.

Nach den Buchstaben des Verwaltungsrechts mag es ja richtig sein, dass diese kleinen Holzverschläge am Stadtrand von Quickborn nicht dort stehen dürften, weil der Ponyreithof formal kein landwirtschaftlicher Betrieb ist. Aber die zuständigen Beamten hätten durchaus mehr Fingerspitzengefühl zeigen können. Ein Teil der Bauten stand dort schon, bevor Martina Keßen überhaupt mit ihrer Ponyzucht anfing. In der Stadt Quickborn hat man gerade erkannt, welche große Rolle der Reit- und Pferdesport für Wirtschaft, Tourismus und Naherholung bedeutet. Ein Förderverein ist gegründet worden, der sich dem Reitsport verpflichtet fühlt. Da hätte die Kreisbehörde in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung handeln müssen. Ist diese Pony-Ranch den Stadtvätern ein Dorn im Auge oder ist es in ihrem Interesse, wenn dort regelmäßig 30 Kinder lernen zu reiten und Verantwortung für ein Tier zu übernehmen? Diese Frage hätte erst einmal intern geklärt werden können, bevor der Behördenapparat seine bekannte Leier spielt. Es ist dieses bürgerunfreundliche Reiten auf Paragrafen, das die Leute aufregt. Behörden-Mitarbeiter sind für die Menschen da, nicht für die Gesetze.