300 Gäste, 9000 Euro Kosten. Das bleibt unter dem Strich vom Sommerfest des Kreistages.

Ein Drittel der Summe trägt ein Sponsor. Bleiben 6000 Euro aus Steuermitteln. Angesichts leerer Kassen ist das viel Geld. Geld, das ausgegeben wurde, damit Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Sport und Ehrenamt ungezwungen plaudern konnten. Essen, Getränke und Musik inklusive. Auch wenn weder Hummer, noch Kaviar oder Champagner aufgefahren wurden, bleibt die Frage: Musste dass sein? Und noch dazu alles gratis? Wäre es nicht zumutbar gewesen, zur Deckung der Kosten Eintritt zu verlangen? Auf der Gästeliste stehen Rechtsanwälte, Bankvorstände, hauptamtliche Bürgermeister, Bundes- und Landtagsabgeordnete. Sie hätten die 20 Euro, die das Fest umgerechnet pro Person gekostet hat, sicherlich aufbringen können. Die Ehrenamtlichen, denen mit diesem Fest gedankt werden sollte, für die wäre der Eintritt natürlich umsonst gewesen. Ein Modell, das die Kosten reduziert hätte. Und es muss auch die Frage erlaubt sein, ob es Kreispräsident Burkhard E. Tiemann nicht hätte gelingen können, weitere Sponsoren an Land zu ziehen? In einem Punkt bedarf der Kreispräsident jedoch der Verteidigung: Das Fest und seine Finanzierung waren bereits monatelang in den Kreistagsfraktionen Thema. Kritische Stimmen gab es jedoch erst kurz vor dem Termin. Wer so spät sein soziales Herz entdeckt, handelt scheinheilig.