Dass sich der Krupunder See in heißen Sommerphasen vor allem an Wochenenden in ein “Frei-Bad“ verwandelt, muss wohl allen Hinweis- und Verbotsschilder zum Trotz hingenommen werden.

Wer Eintrittsgeld sparen möchte und sich nicht an den zahlreichen mitpaddelnden "See-Hunden" stört, bekommt zum Nulltarif eine Abkühlung. Verbunden ist der Badespaß allerdings mit dem Risiko, im Notfall keine "Baywatch" oder DLRG-Station in der Nähe zu haben.

Wenn allerdings betrunkene Hitzköpfe bei nächtlichen Partygelagen nichts Besseres zu tun haben, als den Ansaugstutzen der Tiefenwasserbelüftungsanlage zu erklimmen, um sich dort mit "Tags" oder Aufklebern zu verewigen und das Gerät noch demolieren, hört der Spaß auf. Mag die Sicherung mit Nato-Draht und Spikes auch friedfertigen Naturfreunden als übertrieben erscheinen; ohne Abschreckung geht es offenbar nicht.

Vielleicht bietet der stachelige Tibean-Schutzpanzer den ehrgeizigen Klettermaxen ja den Anlass, sich auf andere Wettbewerbe einzulassen, die weniger zerstörerisch enden. Wie wäre es denn mit einem Wettlauf um den Krupunder See, anstatt den Tibean zu besteigen? Apropos: Gipfelstürmer können sich bei etwas Mobilität auch der höchsten Erhebung im Kreis Pinneberg zuwenden: dem "Pinne-Berg" auf Helgoland. Wem das zu weit ist, der kann sein Glück noch auf der Mülldeponie in Appen versuchen.