Mit Tränen in den Augen steht eine Mitarbeiterin des benachbarten Reisebüros vor dem Quelle-Shop der ermordeten Regina B. am Tornescher Bahnhof.

Nach dem Mord in Tornesch herrscht Fassungslosigkeit unter Kunden und Kollegen der Verstorbenen. Seit elf Jahren hatte Regina B. hier gearbeitet. Immer wieder kommen Menschen zu dem Laden, bleiben davor stehen und starren ihn gedankenverloren an.

Als Zeichen ihrer Anteilnahme haben einige zwei Sträuße Rosen und eine Trauerkarte vor dem Eingang abgelegt. Zwei Grabkerzen brennen mahnend.

Die Freundin des Opfers, die die Polizei alarmiert hatte, sucht das Gespräch mit den trauernden Kunden. Sie könne es einfach nicht begreifen, dass jemand dazu fähig sei, "drei Kindern ihre Mutter zu nehmen". Die drei Jungen im Alter zwischen 8 und 13 Jahren seien bei ihrem Vater und würden bestmöglich betreut.

Der Vater war vom Tod seiner Ex-Frau schockiert und hatte einen Pastor gebeten, den Kindern die schlimme Nachricht zu überbringen. Der älteste Sohn war vorgestern erst von einer Ferienfreizeit zurückgekehrt. Die Freundin von Regina B., die sich bereits zwischen 2001 und 2004 in Vertretung um den Quelle-Shop gekümmert hatte, will den Laden am Montag wieder öffnen - und mit der Abwicklung des Geschäftes beginnen.