Zugegeben, das Angebot klingt auf den ersten Blick attraktiv. Ein Investor baut eine neue Rettungswache, die dann schlüsselfertig angemietet werden kann.

Auf diese Weise würde eine mehr als zweijährige Standortsuche beendet - und weil keine teuren Grunderwerbs- und Baukosten zu schultern sind, wäre das Geschäft für den ohnehin klammen Kreis so etwas wie ein Hauptgewinn. Die Kröte müsste letztlich die Stadt sowie die Nachbargemeinde Rellingen schlucken. Schließlich will der Investor das Geschäft nur abschließen, wenn er neben die Rettungswache einen großen Supermarkt setzen darf. Den aber braucht an der Stelle niemand - außer vielleicht dem Supermarktbetreiber. Die Rewe-Gruppe verfügt bereits einige 100 Meter weiter über eine Filiale. Die wiederum liegt im Zentrum von Thesdorf und ist dort bestens aufgehoben. Der Rewe-Gruppe aber ist der Markt zu klein. Diese Taktik kennt man an vielen Orten von den Supermarktketten. Die setzen neben ihren zu kleinen Markt eine größere Filiale - und die alte Immobilie bleibt häufig ungenutzt und gammelt vor sich hin. Damit das in Thesdorf nicht passiert, sollten die Politiker dem Investor eine Absage erteilen - zumindest was den Supermarkt angeht. Wenn es der Investor ernst meint, baut er die Rettungswache auch ohne Supermarkt. Dass Geschäfte von privater und öffentlicher Hand lukrativ sein können, sieht man in Elmshorn, wo ein Privatunternehmen die neue Regionalleitstelle errichtet hat.