Der EMTV, Elmshorns größter Verein, hat Forderungen aus Reihen der Mitglieder in neue Entwürfe eingearbeitet. Pläne werden beim Kreis eingereicht

Elmshorn. Der erste Entwurf war Ende April glatt durchgefallen. Jetzt hat der Vorstand des Elmshorner Männerturnvereins (EMTV) neue Pläne für die geplante Großsportanlage an der Wittenberger Straße erarbeitet. Sie werden noch im Juli beim Kreis eingereicht, um den erwarteten Zuschuss sicherzustellen.

Im April hatte der Vorstand dem Hauptausschuss des Vereins, dem alle Abteilungs- und Gruppenleiter angehören, einen ersten Entwurf der neuen Anlage präsentiert. "Wir hatten schon im Vorfeld Bauchschmerzen", erinnert sich Geschäftsführer Uwe Hönke. Die Reaktionen fielen dann auch niederschmetternd aus. Viele Anwesende beklagten, dass die Eckpunkte, die zuvor im November die Mitgliederversammlung beschlossen hatte, nicht eingehalten worden waren. Die Baukosten waren auf mehr als zehn Millionen Euro gestiegen, die Neuverschuldung hatte sich auf etwa eine Million Euro glatt verdoppelt. Gleichzeitig war das Raumprogramm zusammengestrichen worden, eines der Opfer war die Vereins-Gastronomie. Auch die 400 Meter lange Laufbahn war deutlich abgespeckt. Nach der Kritik zog der Vorstand den Entwurf zurück.

"Wir haben jetzt die Anregungen aus dieser Sitzung aufgenommen und eingearbeitet", erläutert Geschäftsführer Hönke. Die Gesamtkosten liegen nun inklusive Zwischenfinanzierung bei 9,6 Millionen Euro und damit wieder unterhalb der Zehn-Millionen-Grenze. Und die Neuverschuldung soll 750 000 Euro betragen.

Bestandteil der neuen Pläne ist eine großzügige Vereinsgaststätte. Ebenso wie eine befestigte Laufbahn, wobei es sich allerdings nicht um die klassische (und geforderte) 400-Meter-Laufbahn handelt. "Es gibt bereits zwei derartige Anlagen in der Stadt", sagt Vereinschef Burkhard Koriath. Für eine dritte sieht er keinen Bedarf, dafür sei die Zahl der Leichtathleten im EMTV zu gering. Koriath: "Wir würden gerne alle Wünsche erfüllen, das kriegen wir aber nicht hin." Um Baukosten und Neuverschuldung zu drücken und eine Gastronomie einzuplanen, mussten an anderer Stelle Opfer gebracht werden. So wird die Sporthalle mit 20 mal 40 Metern kleiner ausfallen als in den bisherigen Planungen. Sie wäre damit so groß wie die derzeitige Vereinshalle, die neue ist jedoch teilbar. "Punktspiele oder Turniere können dort nicht stattfanden", erläutert Koriath. Der Grund: Die Halle entspricht nicht den vorgeschriebenen Normen. Auch die bisher vorgesehene Tribüne würde, wenn diese Pläne umgesetzt werden, eingespart. Die Voraussetzungen dafür werden jedoch geschaffen, sodass sie später ohne großen Aufwand nachgerüstet werden könnte.

Das Konzept sieht vor, einen großen Kunstrasenplatz für den Trainings- und Spielbetrieb anzulegen. Ein zweites, halb so großes Feld kann für Trainingszwecke sowie von Jugendmannschaften genutzt werden. Zu Beginn der Planungen waren drei Kunstrasenplätze angedacht. Nun soll es bei eineinhalb bleiben. Hinzu werden allerdings drei normale Rasenplätze kommen. Die Tennisanlage soll wie geplant sechs Plätze umfassen.

"Wir können mit dieser Anlage gut leben", sagt der erste Vorsitzende Koriath und betont, dass dem Verein, bezogen auf die Räumlichkeiten und die Sportanlagen, genau so viel Platz zur Verfügung stehen würde wie bisher. Mit dem Unterschied, dass sich die jetzigen Sportstätten auf mehrere Standorte verteilen.

Mit einem Baubeginn im Jubiläumsjahr des Vereins - der EMTV feiert 2010 sein 150-jähriges Bestehen - ist nicht mehr zu rechnen. Auch wenn alles optimal läuft, wird frühestens im Herbst 2011 der erste Spatenstich erfolgen können. Der Verein kalkuliert als Eigenkapital mit Einnahmen aus dem Verkauf seines Grundstückes am Koppeldamm in Höhe von fünf Millionen Euro. Dort sollen Wohnungen gebaut werden. Zuschüsse sollen von der Stadt (2,5 Millionen), dem Landessportverband (60 000 Euro) und dem Kreis (1,4 Millionen Euro) fließen. Um die Kreismittel zu erhalten, muss der Antrag bis Ende Juli eingereicht werden. Danach greifen geänderte Sportförderrichtlinien, was eine Halbierung der Zuschüsse zur Folge hätte. "Diese Lücke hätten wir nicht schließen können", sagt Geschäftsführer Hönke. Er betont: "Die einzureichenden Pläne können später, wenn die Gremien des Vereins anderslautende Beschlüsse fassen, jederzeit geändert werden." Der Hauptausschuss sowie die Delegiertenversammlung werden sich erst nach den Sommerferien mit dem Konzept befassen können. Hönke hofft, dass ein Konsens erzielt wird. Nach seiner Auffassung macht ein Verzicht auf die Neubaupläne und eine Aufwertung des Altstandorts Koppeldamm keinen Sinn. "Die Alternative ist finanziell verheerend, weil der Verein über kein Eigenkapital verfügt."