Vater, Sohn und Enkel machten die Firma zielstrebig zum Global Player

Pinneberg. "Mein Vater hat 1947 mit dem, was selbst die russischen Besatzer nicht mehr haben wollten, Geld verdient", erzählt der heutige Senior-Chef Bernd Tempelmann von den Anfängen des Unternehmens in Magdeburg. Dorthin hatte es Firmengründer Helmut Tempelmann nach den Kriegswirren verschlagen. Tatsächlich erlaubten ihm die Russen nach der Demontage des Flugzeugwerkes Junkers, zehn Tonnen übrig gebliebenen Schrott aus den Bunkern zu verwerten. Neben Kupferleitungen und Flugzeugverschraubungen fand Tempelmann unsortierte Schrauben und Normteile. "Diese Fundstücke präsentierte mein Vater erfolgreich den in dieser Zeit entstehenden Volkseigenen Betrieben", erinnert sich Bernd Tempelmann. Bald stellte sich wirtschaftlicher Erfolg ein, doch im Juni 1958 entschloss sich Helmut Tempelmann mit Ehefrau Edith und Sohn Bernd zur Flucht in den Westen.

Die in Magdeburg begonnene, Ende 2012 immerhin 65-jährige Firmengeschichte, führte über Halstenbek nach Pinneberg. Firmensitz war dort zunächst die Koppelstraße, seit 1965 fertigt Tempelmann im Gewerbegebiet in der Flensburger Straße. Heute ist Tempelmann ein Global Player. Mit Hardy Tempelmann, 38, hat 2004 die dritte Generation im Chefsessel Platz genommen. Zugleich hat sich die Firma nahezu weltweit einen Namen gemacht.

Immer wenn es um mikrometergenau gefertigte, hochwertige Dreh-, Fräs- und Bohrteile, Gewindeteile oder Verbindungselemente geht, tritt Tempelmann auf den Plan: ob Schrauben für metallene Himmelskörper, Ventile für Sauerstoffmasken in der Luftfahrt, spezielle a-magnetische U-Boot-Schrauben, Flammpunkt-Messgeräte für die Schifffahrt, Implantate und Knochenschrauben für die Chirurgie - Tempelmann liefert.