Wird die Westumgehung für die Stadt Pinneberg zur Erfolgsspur? Es ist unwahrscheinlich, dass ansiedlungswillige Unternehmen scharenweise anrollen, wenn die neue, drei Kilometer lange Trasse gebaut ist. Unbestritten aber ist, dass eine gute Verkehrsanbindung ein Standortfaktor ist - was auch für jene Firmen gilt, die bereits in Pinneberg ansässig sind und Gewerbesteuer zahlen.

Sparen diese Unternehmen Zeit und Geld, weil ihre Lkw schneller fahren, profitieren auch Tausende Pinneberger, die entlang der extrem frequentierten, von Lärm und Abgasen belasteten Straßen leben, durch die sich regelmäßig die Blechlawinen schlängeln. Mühlenstraße, Berliner Straße und Prisdorfer Straße werden durch eine Westumgehung enorm entlastet. Wer dort lebt, gehört zu den Gewinnern.

Es gibt aber auch die Verlierer. Hausbesitzer im Norden Pinnebergs, die bis dato ins Grüne gucken, in Zukunft jedoch eine Straße mit bis zu 14 000 Fahrzeugen vor der Tür haben. Schrebergärtner, für die es mit der Ruhe vorbei ist; die Umweltschützer, die abermals einen Kampf um ein Reststück Natur verlieren. Und es wird sicher nicht wenige Bewohner der Kreisstadt geben, die zwar die Westumgehung grundsätzlich befürworten, gleichzeitig aber mit den Zähnen knirschen, weil sich die hoch verschuldete Stadt eine millionenteure neue Straße leisten, Schwimmbad, Volkshochschule und Museum aber den Geldhahn zudrehen will.