Bisher sind die Vorstöße von Politikern und ADAC in Richtung Fahrsicherheitscheck im Alter noch zaghaft. Schließlich möchte niemand eine so große Lobby wie die Senioren verprellen. Die einen fürchten den Verlust von Wählerstimmen, die anderen den Schwund ihrer Mitgliederzahlen. Doch angesichts des demografischen Wandels lässt sich das Thema nicht mehr lange aufschieben. Waren im Jahr 2005 noch 16 Millionen Deutsche älter als 65 Jahre, werden 2050 schon 23 Millionen Menschen im Rentenalter sein. Das heißt nicht, dass nun ein Zwangserlass ergehen soll, wonach jeder Fahrer ab 65 Jahren seine Fahrprüfung für viel Geld noch einmal machen muss. Viele würden sich zu Recht bevormundet fühlen.

Vielmehr sollte das schon bestehende Angebot auf freiwilliger Basis ausgebaut und stärker publik gemacht werden. So könnte älteren Menschen die Angst genommen werden, sie müssten gleich den Führerschein abgeben. Bis zu diesem letzten großen Schritt sind viele kleine möglich: Hilfsmittel wie Brille oder Hörgerät, technische Nachrüstung mit Einparkhilfe, gezielte Fahrstunden auf der Autobahn, wenn man sich dort unsicher fühlt, das Auto nachts stehen lassen, wenn einem die Fahrt bei Dunkelheit zu schaffen macht. Möglichkeiten, die Teilnahme am Straßenverkehr auch im dritten Lebensabschnitt sicher zu gestalten, gibt es viele. Man muss sie nur kennen.