Eines muss allen Bürgern und Politikern angesichts der aktuellen Spar- und Streichdebatte klar sein: Pinneberg steht finanziell das Wasser bis zum Hals. Vielleicht ist der Pegelstand sogar noch höher. Und es ist nicht sicher, ob der Rettungsring, pardon Rettungsschirm, des Landes zum Rettungsanker für das im Sinken begriffene Schiff wird.

Wer den Auftritt der Vertreter des Kieler Innenministeriums erlebt hat, der weiß jetzt auf jeden Fall, das die Pinneberger den Kurs des Dampfers nur noch um wenige Gradstriche selbst bestimmen können. Das Land greift dem Rettungskandidaten also kräftig ins Ruder.

Während manch Politiker in Schockstarre verfällt oder angesichts der massiven Bürgerproteste in Sachen Schwimmbadschließung abtaucht, rudern die Sportler vom VfL in eine ganz neue Richtung los. Spontan betrachtet, erscheint der Vorschlag, ein neues Bad in der Innenstadt zu bauen, ein bisschen wie Seemannsgarn. Aber schließlich hatten Politiker mehrerer Fraktionen zuletzt unisono betont, es sei noch keine Entscheidung für eine Schwimmbadschließung gefallen, man prüfe alle Varianten.

Also verdient auch dieser Vorschlag, fair überdacht und geprüft zu werden. Pinneberg könnte doch versuchen, seine reichen Nachbarn mit ins Boot zu holen. Auf jeden Fall ist es nur legitim, dass sich der Verein mit seiner mehrere hundert Aktiven zählenden Schwimmabteilung nicht schweigend das Wasser abgraben lässt.