Schilda lebt. In Schenefeld. Die Farce um die Bespielung des Theatersaals Forum lässt kaum einen anderen Schluss zu. Denn eigentlich bietet die Kleinstadt beste Voraussetzungen für blühende Kulturlandschaften. Ein schlagkräftiger Kulturverein, dessen Akteure mit beispielhaftem Einsatz dafür gesorgt haben, dass die Stadt ihren Bürgern mit dem Forum einen technisch erstklassigen Spielort zur Verfügung stellte. Und die außerdem ein einigermaßen hochkarätiges, vielfältiges Programm ins Rollen brachten. Dazu visionäre Kulturpolitiker, die den städtischen Geldhahn aufdrehten. Und mit der Hamburger Stäitsch GmbH hatten Schenefelds Theatermacher auch noch einen Garanten für professionelle Bühnenqualität und große Namen ins Boot geholt. Kaum zu fassen, dass dieselben Politiker, die dieses Projekt mit angestoßen haben, selbiges jetzt eigenhändig abwürgen wollen. Die nackten Zahlen wirken vorgeschoben, das Stichwort "Qualität" scheint keine Rolle zu spielen.

Des Rätsels Lösung findet sich hinter den Kulissen. Dort schwelt ein zäher Machtkampf um formale Zuständigkeiten und gekränkte Eitelkeiten. Die Chemie stimmt einfach nicht. Es hakt zwischen Stäitsch und Rat, zwischen Kulturpolitikern und Verwaltung, zwischen Kulturverein und Stäitsch. Dass sich übrigens die wenigsten Ratsmitglieder zu einem Theaterabend in ihr eigenes Forum verirren, wirft ein bezeichnendes Licht auf die Angelegenheit.