Polizei Elmshorn registriert 5107 Staftaten im Jahr 2011.

Elmshorn. Mit annähernd 49 000 Einwohnern ist Elmshorn die mit Abstand größte Stadt im Kreis Pinneberg. Fast jede vierte der von der Polizei im Kreis Pinneberg registrierten 21 559 Straftaten im Jahr 2011 wurde in Elmshorn verübt.

Die dortige Kripo-Außenstelle bearbeitete während dieser Zeit mit 24 Beamten genau 5107 Taten. Das waren 218 Delikte weniger als im Jahr 2010. Der Rückgang der erfassten Kriminalität um 4,1 Prozent fiel deutlicher aus als auf Kreisebene (minus 1,6 Prozent). Die Elmshorner Kripochefin Anette Riege konnte weiterhin die erfreuliche Nachricht vermelden, dass die Aufklärungsquote von 44,2 Prozent im Jahr 2010 auf 49,7 Prozent gesteigert wurde. "Das ist ein Spitzenwert, den wir schon ein paar Jahre lang nicht gehabt haben", sagte Anette Riege. Kreisweit lag die Aufklärungsquote bei 47,7, landesweit bei 48,2 Prozent.

Deutlich zurückgegangen (minus 12,9 Prozent) ist in Elmshorn die Zahl der schweren Diebstähle, wozu auch Wohnungseinbrüche zählen. 2011 wurde 110-mal in Elmshorner Wohnungen und Häuser eingebrochen.

Auch die Zahl von 196 Autoaufbrüchen bedeutet einen Rückgang (minus zwölf Prozent) dieses Delikts im Vergleich zum Jahr zuvor. Dafür wurden 106 Ladendiebstähle mehr als im Jahr 2010 verzeichnet. 77 Prozent der Ladendiebstähle konnten aufgeklärt werden, bei den Wohnungseinbrüchen war es jeder dritte.

In den vergangenen Jahren hatte die Polizei stets darauf hingewiesen, dass Elmshorn eine ganz spezielle Kriminalitätsstruktur hat. Eine Besonderheit zeigt auf jeden Fall die Kripostatistik 2011 auf. "Wir haben in Elmshorn viele örtliche Täter", sagte Anette Riege. 63,7 Prozent der 1998 Tatverdächtigen, die 2011 in Elmshorn ermittelt werden konnten, hatten dort auch ihren Wohnsitz. Nur 4,9 Prozent der Tatverdächtigen kamen aus Hamburg.

Damit entkräftet die Statistik die Theorie von den "reisenden Tätern" aus der Großstadt, die ins Umland fahren, um Straftaten zu begehen. Und noch eine lokale Besonderheit führte die Leiterin der Kripostelle auf. Von den 1998 ermittelten Tatverdächtigen gelten 43,4 Prozent als Mehrfachtäter. Auf Kreisebene waren es 35,3 Prozent. "Bei uns in Elmshorn begehen Leute immer wieder vor Ort Straftaten. Das sucht seinesgleichen", sagte Anette Riege.

Auch auf dem Sektor der Rauschgiftkriminalität sieht die Kriminalistin keinen größeren Import der Drogen von Hamburg gen Elmshorn. "Es ist eher so, dass die Elmshorner nach Hamburg fahren. Wir haben auch keine Hinweise auf einen größeren Austausch zwischen Elmshorn und Pinneberg." 246 Rauchgiftdelikte wurden aktenkundig. Das sind elf Prozent weniger als im Jahr 2010.

Jede dritte Straftat im Bereich der sogenannten Rohheitsdelikte, unter anderem zählen dazu Körperverletzungen, wurde von Tätern im Alter unter 21 Jahren begangen. Bei den Raubüberfällen stellten die jungen Leute sogar einen Anteil von 67,3 Prozent der Tatverdächtigen. Der Ausländeranteil bei den Tatverdächtigen lag 2011 in Elmshorn bei 21,7 Prozent.