Bei der Diskussion um die Griechenland-Hilfe ist vieles zu kurz gekommen. Vor allem das enge Verhältnis zwischen Deutschen und Griechen, das es spätestens seit den 60er-Jahren gibt, ist oft ausgeklammert worden. Rund zwei Millionen Deutsche erholen sich jedes Jahr bei bestem Wetter an den griechischen Stränden vom Alltagsstress. Nach den Briten stellen sie die meisten Touristen, die dort überaus gastfreundlich empfangen werden.

Hierzulande leben rund 300 000 Griechen, zum großen Teil seit Jahrzehnten. Inzwischen ist es die dritte Generation griechischer Einwanderer, die sich in Deutschland wohlfühlt, eine Existenz aufgebaut und eine neue Heimat gefunden hat. Oder wie es der hier geborene Ioannis Missias, Sohn griechischer Eltern, ausdrückt: "Meine Heimat ist Griechenland. Aber in Deutschland fühle ich mich zu Hause."

Diese engen Verbindungen dürfen nicht wegen der Euro-Krise verlorengehen. Da hat der Quickborner Stadtwerke-Chef Memetzidis Recht. Und deshalb verdient seine Initiative, eine neue griechische Schule in Quickborn zu etablieren, volle Unterstützung.

Die Kinder der Einwandererfamilien können nichts dafür, wenn der griechische Staat über seine Verhältnisse gelebt hat. Für ihre Identität und Integration in unsere Gesellschaft ist es aber wichtig, dass sie ihre Wurzeln und die Sprache ihrer Vorfahren kennen. Im Kreis Pinneberg könnte dies zu einer ganz neuen deutsch-griechischen Freundschaft führen.