Schon wieder diese Diskussion um Schulformen, mag der Leser stöhnen. Das hatten wir doch gerade. Dafür zog sich doch der Landesbildungsminister Klug den Zorn von Eltern, Lehrern und Schülern zu, als er den Gymnasien wieder ein Abitur in acht Jahren erlaubte.

Doch die jetzige Diskussion ist ein alter Streit zwischen CDU und SPD, der nun vor der Wahl wieder aufflammt: Brauchen wir ein zwei- oder dreigliedriges Schulsystem? Diese Frage hatte die große Koalition in Kiel nur übertüncht, als sie vor fünf Jahren die Haupt- und Realschulen in Regionalschulen zusammenführte.

Der Elternwille zeigt, dass die Gemeinschaftsschulen den Regionalschulen vorgezogen werden. Darum wechselt die Regionalschule in Wedel im Sommer ihre Ausrichtung. Auch wenn es letztlich egal ist, welcher Namen draufsteht und die beiden Schulformen sich schon heute sehr ähneln: Für Eltern und Schüler wäre das System durchschaubarer, wenn es neben dem Gymnasium nur noch eine andere Schulform gäbe.

Das hat mit Ideologie und Schulfrieden nichts zu tun. Die Wahlfreiheit der Eltern darf nicht wieder dazu führen, dass eine Schulform zur Restschule wird, wie es am Schluss die Hauptschule war. Wenn die Eltern wissen, dass es neben der Oberschule eine zweite Schulform gibt, die sich ganz nach den Bedürfnissen und Talenten der Schüler ausrichtet, wird sich diese Diskussion beruhigen. Und die Schulen können endlich wegen ihrer Inhalte, Fächer und Lehrer in den Wettstreit um die Schüler treten.