Die Verwaltungschefinnen von Halstenbek und Schenefeld wollen eine bessere Anbindung an die S-Bahnstationen Halstenbek und Krupunder.

Halstenbek/Schenefeld. Sie liegen nebeneinander und sind doch soweit voneinander entfernt - zumindest ohne Auto. Zwischen Halstenbek und Schenefeld gibt es keine direkte Busverbindung. Ein Ärgernis, das viele Anwohner seit Jahren stört und das Halstenbeks Bürgermeisterin Linda Hoß-Rickmann (parteilos) und ihre Schenefelder Kollegin Christiane Küchenhof (SPD) gemeinsam aus dem Weg räumen wollen. Dazu haben sie die Landtagskandidaten für den Wahlkreis Halstenbek/Schenefeld/Pinneberg, Ines Strehlau (Grüne), Natalina Boenigk (CDU) und Kai Vogel (SPD), ins Halstenbeker Rathaus zum Gespräch eingeladen.

"Diese Buslinie gehört aus unserer Sicht zur Grundversorgung", sagt Linda Hoß-Rickmann. "Es kann nicht sein, dass die Menschen in Halstenbek-Süd ohne Busanbindung bleiben und Schenefeld nur über Pinneberg oder Hamburg und nicht direkt zu erreichen ist." Seit langem fehlt in diesem engen Verflechtungsraum eine direkte Verbindung zwischen beiden Orten. Das Schenefelder Stadtzentrum und der Halstenbeker S-Bahnhof sind nicht direkt miteinander verbunden. Obwohl beides nicht weit auseinander liegt, müssen die Menschen über Pinneberg oder die Elbgaustraße reisen, um den Nachbarort zu erreichen.

Auch die Bürger aus Halstenbek-Süd haben (außerhalb weniger Fahrten im Rahmen des neu eingerichteten Schulbusverkehrs zur Halstenbeker Grund- und Gemeinschaftsschule) keine Möglichkeit, die S-Bahn-Station Halstenbek beziehungsweise Krupunder oder den Ortskern Halstenbeks mit Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungen und Ärzten mittels öffentlicher Verkehrsmittel zu erreichen.

Der Kreis lehnt diese Busverbindung bisher aus finanziellen Gründen ab. Im ersten Anlauf beliefen sich die Kosten auf 240 000 Euro. Die Bürgermeisterinnen könnten sich diesmal mit einer abgespeckten Version anfreunden. Von der 350 000 Euro teuren Luxusvariante einer neuen ganztägigen Buslinie haben sie sich bereits verabschiedet. Vielmehr soll der Schulbus Linie 186 häufiger fahren. "Eine 20-Minuten-Taktung in der Hauptverkehrszeit wäre ein Anfang", sagt Christiane Küchenhof. Diese Variante würde sich auf rund 100 000 Euro belaufen. Argumente wirtschaftlicher oder umwelt-ökologischer Art gebe es reichlich.

Da die Gemeinden die Kosten selbst nicht vollständig tragen können, sollen Sponsoren gefunden werden, die einen Teil mittragen. "Wir haben Gespräche mit verschiedenen Firmen aufgenommen, für die eine Busverbindung interessant sein dürfte", sagt Christiane Küchenhof. Auch der Einzelhandel in den Ortskernen könnte profitieren.

Sehr unterschiedlich waren die Reaktionen der Landtagskandidaten. Während Kai Vogel und Ines Strehlau das Anliegen unterstützen wollen, sah sich Natalina Boenigk nicht in der Verantwortung: "Das wird auf Kreis- und nicht auf Landesebene entschieden", sagte sie. Dass eine Buslinie wünschenswert ist, sei unstrittig, aber die Fragen der Finanzierung müssten geklärt werden. Natalina Boenigk spielte den Ball zurück. Sie sehe die Bürgermeisterinnen in der Pflicht, einen machbaren Plan zu erarbeiten.

Ines Strehlau distanzierte sich von dieser Aussage: "Wir sind auch auf Kreisebene gut vernetzt. Ich werde meine Kontakte nutzen und das Anliegen der beiden Kommunen besprechen." Auch Kai Vogel sieht seine Aufgabe darin, die Gespräche, die zum erliegen kamen, am Laufen zu halten.