“Pinneberger bühnen“ feiern Premiere des Musicals Lollipop, das unter der Regie von Förster und Semmelhack gute Unterhaltung beschert.

Pinneberg. Luicci alias Kai Manke steht im Mieder und mit Strapsen am Bühnenrand und schmettert wie weiland Tim Curry "Sweet Transvestite" - und das Publikum gröhlt mit. Diese Szene ist unbestritten einer der Höhepunkte des Rock'n'Roll-Musicals Lollipop der "pinneberger bühnen", das jetzt im Geschwister-Scholl-Haus vor gut 100 Zuschauern seine Premiere erlebte. Wie überhaupt das Musiktheater, das das sehr junge Ensemble seinem - bei der Premiere fast durchweg älteren - Publikum noch bis kommenden Sonntag präsentiert, seine stärksten Momente hat, wenn Szenen der "Rocky Horror Picture Show" interpretiert werden. Dabei erleben die Zuschauer zwei sehr sehenswerte Schwarzlichtszenarien, darunter zum legendären Song "Timewarp".

Vor allem die jungen Darsteller von Lollipop haben sichtlich ihren Spaß, wenn sie tanzend über die Bühne fetzen können. Die Gesangsstimme vieler Rock'n'Roll-Halbstarker muss allerdings noch reifen. Ausnahme ist Stefan Lohse (Richy) in Buddy-Holly-Manier, der unter anderem überzeugend "Peggy Sue" intoniert.

So flott die meisten Songs sind, die es dem Publikum leicht machen, ins Mitklatschen zu kommen, so zäh geraten manche zu langen Überleitungen zwischen den Szenen während der Premierenvorstellung.

Lollipop unter der Regie von Britta Förster und Christine Semmelhack beschert leicht-lockere Unterhaltung ohne schauspielerischen Tiefgang. Für die Vorstellungen der kommenden Tage gibt es, wenn überhaupt, nur noch ganz wenige Restkarten an der Abendkasse. Die "pinneberger bühnen" werden mit diesem Stück auch in Kattendorf (Kreis Segeberg) gastieren. Am Sonnabend, 3. November, wird Lollipop ab 20 Uhr im Forum in Schenefeld aufgeführt. Karten dafür können unter Telefon 01805/44 70 geordert werden.