Neben Gerberplatz soll zweite Einkaufsmeile entstehen. Zudem ist ein Parkhaus geplant und der schrittweise Bau von neuen Wohnungen.

Uetersen. Was kommt in diesem Jahr auf Sie zu, liebe Leserinnen und Leser? Was sind die großen und kleinen Projekte der Städte und Gemeinden im Kreis Pinneberg? Unter dem Motto "Agenda 2012" gibt das Abendblatt einen Überblick. Diesmal geht es um Uetersen.

Wirtschaftsförderung und Nachhaltigkeit stehen weit oben auf Uetersens Agenda: Nach dem Abriss der alten Silo-Ruine im Stichhafen wird in diesem Jahr die Fläche umweltfreundlich recycelt und zur gewerblichen Nutzung vergeben - das soll auch die Steuerkraft der Stadt Uetersen stärken. Was auf dem gegenüber liegenden Ufer geschehen kann, muss weiter mit den Landesbehörden in Kiel besprochen werden, denn ausgerechnet das citynahe Areal wurde als Überschwemmungsgebiet zum Flutschutz ausgewiesen.

Gearbeitet wird an einem zweiten Einkaufsmagneten neben dem neuen Gerberplatz in der Innenstadt. Dazu kann jetzt ein Investor das Rewe-Gelände überplanen; eine neue Parkpalette soll das veraltete Parkhaus an der Klosterkoppel ersetzen.

Uetersen verfügt seit langem über ein eigenes Stadtmarketing - gemeinsam mit den Kaufleuten der IHG sollen im Jahr 2012 auch Maßnahmen zur behutsamen Modernisierung der Fußgängerzone in Angriff genommen werden. Die Ratsversammlung hat sogar eine Anschubfinanzierung für ein Jugendcafé bewilligt.


+++ "Wir-Gefühl" ausbauen +++
+++ Mehr Interesse an Politik +++
+++ Für Fusion und K22 +++

Der Wohnungsbau erfolgt Schritt für Schritt. Die Stadt wird dabei von innen her verdichtet, neue Großsiedlungen sind nicht geplant. Die Preise sind gerade für Familien interessant: Nachdem die Grundstücke im Gebiet Hochfeldstraße gut verkauft wurden, können nun Grundstücke der Heinrich-Wilkens-Siedlung per Direktvermarktung im Rathaus erworben werden.

Die Familienfreundlichkeit der Stadt soll auch durch ein umfangreiches Bildungs- und Betreuungsangebot gestärkt werden: Mit der neuen Awo-Krippe in Langes Tannen hat die Stadt nahezu ihr Soll erfüllt, das das Gesetz vorgibt. Die Schulen werden weiter modernisiert, jetzt vor allem energetisch. Noch offen ist, ob sich Kreis und Stadt auf einen Kaufpreis für das Ludwig-Meyn-Gymnasium verständigen werden. Inklusive Betriebskosten möchte der Kreis laut Pressesprecher Marc Trampe für Investitionen von Sprachlabor bis Chemieraum rund 370 000 Euro haben. Die Verhandlungen laufen noch.

Ein Runder Tisch mit Schülern, Eltern und Lehrern soll zu einer stärkeren Nutzung der neuen Mensa beitragen. Als ein großer Geldgeber für die Gemeinschaftsschule in Tornesch will Uetersen darauf achten, dass die Schule auf der Erfolgsspur bleibt. Die Jugend kann sich freuen, dass der Neustart des Rockfestivals Woodrock gelungen ist: Als "Rock 'n' Roses" soll es am 11. August in Langes Tannen wieder über die Bühne gehen. Uetersen will mit Konzerten, Events und Stadtfesten den Ruf einer Kulturmetropole festigen.

Die energetische Sanierung der städtischen Gebäude wurde weiter vorangetrieben. Nun sollen Anreize geschaffen werden, im Schulbetrieb Energie einzusparen. Nachdem die Ratsversammlung weitere Flächen für Windräder beantragt hat, bahnen sich Konflikte mit einzelnen Anrainern und den Kreisbehörden an. Letztlich wird über den Ausbau des Uetersener Windparks aber in Kiel entschieden. Die Stadtwerke sollen auch 2012 ausschließlich atomstromfreie Energie verkaufen. Die Feuerwehr kann mit besserer Ausstattung ihre Arbeit fortsetzen: Die Fahrzeughalle wurde um einen Anbau und neue Umkleideräume erweitert.

Die dunklen Seiten der Stadtgeschichte arbeiten vor allem Schüler der Geschichts-AG des Ludwig-Meyn-Gymnasiums und die Uetersener Geschichtswerkstatt auf: Nach mehreren Buchprojekten und Veranstaltungen sollen daher im März in Uetersen die erste drei "Stolpersteine" gegen das Vergessen gelegt werden.

Es gibt einen Fahrplan für den Neubau maroder Straßen . 2012 wird damit im Katzhagen begonnen. Die Anwohner sollen dazu finanzielle Beiträge, die sich an der Größe ihrer Grundstücksgrenze bemessen, leisten.

Uetersen will zudem dem Kreis und dem Wirtschaftsministerium deutlich machen, dass es weitere Verzögerungen bei Planung und Bau der Kreisstraße 22 zwischen Uetersen und Tornesch nicht akzeptiert.

Morgen lesen Sie, welche Projekte im Jahr 2012 auf der Agenda der Stadt Barmstedt stehen