Ihr geht in den Kindergarten? Oder ihr erinnert euch gut an die Zeit dort mit vielen anderen Kindern und ganz netten Erzieherinnen?

Erfunden hat das Wort Kindergarten der deutsche Pädagoge Friedrich Wilhelm August Fröbel (1782 bis 1852). Sein Ziel war es, Kinder zu "freien, denkenden, selbsttätigen Menschen" zu erziehen. 1840 entstand in Bad Blankenburg in Thüringen der erste Kindergarten, in dem drei- bis sechsjährige Kinder unter Anleitung von Kindergärtnerinnen zu "Spiel, Gesang und sinnvoller Beschäftigung" angeleitet werden sollten. Der Name Kindergarten macht Fröbels Absicht deutlich: Wie eine Pflanze sollte der kleine Mensch sich, gehegt vom Gärtner, harmonisch entwickeln. Übrigens: In England und Amerika heißen Einrichtungen, in denen Vorschulkinder betreut und gefördert werden, ebenfalls Kindergarten.

Ein Vorläufer des Kindergartens war die erste Anstalt "für aufsichtslose vorschulpflichtige Kinder", 1780 gegründet von Stanisla Schorrer, Oberin des Ursulinenklosters in Straubing. Sie kümmerte sich um "noch unfähige Mägdelein von vier und fünf Jahren, damit sie von der ersten Kindheit an vom schädlichen Herumlaufen auf den Gassen weggenommen und zu den folgenden Schulklassen hergerichtet werden." Das kann man im Handbuch Kindergartenpädagogik nachlesen. Die Klosterfrauen waren mit der "Aufsicht" und der "Lehr" der Kleinen betraut. Unterwiesen wurden die "Mägdelein" in Gebet, Gesang, Unterhaltungen über Gott, Biblische Erzählungen, Übungen des Verstandes und Handarbeiten.