Quickborn, Hasloh und Bönningstedt sind sich einig über Vertrag zur Verwaltungsgemeinschaft. Finanzielle Vorteile für beide Gemeinden.

Quickborn/Bönningstedt/Hasloh. Die Kommunen sind sich einig. Jetzt muss nur noch grünes Licht aus dem Kieler Innenministerium kommen, dann kann die Ausamtung von Bönningstedt und Hasloh aus dem Amt Pinnau über die Bühne gehen. Beide Gemeinderäte und die Quickborner Ratsversammlung stimmten dem neuen Verwaltungsvertrag zu. Demnach sollen die beiden Orte zum 1. Januar 2013 von Quickborn verwaltet werden.

Für die Bürger hat dieser Verwaltungswechsel finanzielle Vorteile. So zahlen die Gemeinden rund 113 Euro je Bürger an die Stadtverwaltung. Das sind für Bönningstedt etwa 500 000 Euro und für Hasloh etwa 385 000 Euro. Bönningstedt spart im Vergleich zur aktuellen Amtsumlage 200 000 Euro im Jahr, Hasloh etwa 50 000 Euro. Der finanzielle Gesichtspunkt sei aber nicht das entscheidende Kriterium, betonen die Bürgermeister Peter Liske (Bönningstedt) und Bernhard Brummund (Hasloh).

Dies seien vielmehr die vielfachen Verflechtungen, die drei Orte miteinander verbinden. Nicht nur, dass sie entlang der B4 und der AKN-Bahntrasse liegen. Viele Bürger aus ihren Gemeinden führen nach Quickborn, wenn sie einkaufen, zum Arzt gehen oder das Gymnasium besuchen wollten. Zum Amtssitz nach Rellingen bestehe diese Verbindung nicht. Hasloh hat nicht einmal eine Busverbindung dorthin.

Auch der Bürgerservice, den Quickborn den Gemeinden nun vertraglich zusichert, sei eine Verbesserung. So werden die Öffnungszeiten des Gemeindebüros in Bönningstedt von 14 auf 25 Stunden pro Woche ausgeweitet. In Hasloh übernimmt die Stadtverwaltung die Mitarbeiterin Petra Homfeld. Wer am Wochenende die Verwaltung erreichen muss, kann am Sonnabend ins Quickborner Rathaus gehen, das von 8 bis 12 Uhr geöffnet ist.

Die Gemeinden bleiben auch mit der Verwaltungsgemeinschaft selbstständig, was Bauleitplanung angeht. Allerdings weitet sich die Kompetenz der Bürgermeister der künftig amtsfreien Gemeinden aus, die ordnungsrechtliche Befugnisse erhalten, die bislang dem Amtsvorsteher zustehen.

Mit der Amtsverwaltung werde bereits intensiv über die Personalüberleitung verhandelt, sagen Liske und Brummund. Die Beratungsbüros der drei Kommunen und der Amtsverwaltung sind unabhängig voneinander zu dem Ergebnis gekommen, dass rund 16 Vollzeitstellen der Amtsverwaltung von der Stadtverwaltung Quickborn übernommen werden. Die Details müssten jetzt geklärt werden. "Wir haben uns zweimal zu sehr konstruktiven Gesprächen getroffen", sagt Liske. Das bestätigt Amtsvorsteher Wilfried Hans. "Das läuft alles sehr konstruktiv. Wir wollen den Gemeinden keine Steine in den Weg legen. Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden, die auch finanziell beide Seiten akzeptieren können."

Quickborn werde die Stellenausschreibungen herausgeben, sobald Kiel grünes Licht erteilt hat, kündigt Köppl an. Er rechnet mit Personalkosten von rund 800 000 Euro. Die Mitarbeiter würden in die zehn Fachbereiche seiner Verwaltung eingegliedert. Auch für Quickborn sei diese Ausweitung ihrer Verwaltungsarbeit von Vorteil, betont Köppl. "Mit einer Zuständigkeit für knapp 30 000 Menschen werden wir eine entsprechende Größe haben, die eine Verwaltung künftig braucht."

Dass der Verwaltungsvertrag vom Ministerium genehmigt wird, halten die drei Bürgermeister für sicher. Sie haben sich dafür mit Klaus Dehn Unterstützung von einem Verwaltungsexperten geholt, der selber im Innenministerium gearbeitet und grundlegende Kommentare zur Gemeindeordnung verfasst hat. Dessen Einschätzung zur Verwaltungsgemeinschaft lautet: "Dies ist eine absolut seriöse Grundlage für die Bildung einer auf Dauer angelegten stabilen Verwaltungsgemeinschaft."