In den vergangenen Tagen hatte ich häufiger das Gefühl, als laufe ich durch eine Szene von "Blade Runner". Dieser Streifen von 1982 gehört zu meinen Lieblingsfilmen aller Zeiten. Hauptdarsteller Harrison Ford jagt darin künstlich geschaffene Wesen in einem Los Angeles des Jahres 2019, in dem es aus dunklem Himmel beinahe pausenlos regnet.

Angesichts des Wetters der vergangenen Wochen scheinen die Fantasien von Filmemacher Ridley Scott, vor 30 Jahren von den meisten noch als pure Science Fiction angesehen, längst Wirklichkeit geworden zu sein. Scotts düstere Filmoptik visualisierte vor drei Jahrzehnten, was damals weltweit längst auch Wissenschaftler prognostizierten. Deren Warnrufe aber verhallten allzu oft ungehört oder wurden als Öko-Spinnkram abgetan.

Aus Science Fiction ist bittere Realität geworden. Und zwar in viel schnellerem Maße, als wir Menschen als Mit- oder gar Hauptverursacher des Klimawandels Gegenmaßnahmen in die Wege leiten. Die Großrechner der Klimaforscher liefern mittlerweile Vorhersagen, präzise und unbestechlich. Demnach werden unsere Winter immer wärmer und nasser, die Niederschlagsmenge im Winter soll sich um bis zu 40 Prozent erhöhen.

Wer immer noch meint, das Abschmelzen der Pole, der globale Anstieg von Temperaturen und Meeresspiegel sei doch irgendwie noch weit weg, der sollte schnell einmal nachgucken, ob bei ihm vor der Tür nicht schon das Wasser steht.