Mehr als 30 Mutige tummeln sich beim Neujahrsbaden teilweise minutenlang im kalten Wasser des Freibades in Moorrege-Oberglinde.

Moorrege. "Zuerst kribbelt es wie 1000 Ameisen. Dann aber hat sich der Körper an die Temperatur gewöhnt." Milena Mariekilau, 14, gehörte zu den mehr als 30 Mutigen, die sich am ersten Tag des neuen Jahres in den vier Grad kalten Badesee des Freibades Oberglinde in Moorrege stürzen. Die Tornescherin war bereits zum zweiten Mal dabei - ebenso wie Moritz Riewesell. Der Neunjährige gehörte zu den jüngsten Teilnehmern der Traditionsveranstaltung. "Ich war von April bis Oktober fast jeden Tag hier im Wasser", verriet er. Das viele Training zahlte sich allerdings nicht wirklich aus - Moritz gehörte zu den ersten, die wieder die Leiter zurück an Land erklommen.

Ganz anders Harald Breuß, 72, aus Elmshorn und Heike Zubke, 68, aus Uetersen. Beide drehten minutenlang im Wasser ihre Bahnen und genossen sichtlich das Badevergnügen. "Ich bin schon mehr als zehn Jahre immer dabei", verriet die Uetersenerin. Und der Elmshorner Breuß war sogar etwas enttäuscht. "Da Wasser ist ja beheizt", sagte er und verwies darauf, dass das Baden "erst bei einer Wassertemperatur von einem Grad so richtig Spaß macht". Harald Breuß: "Mein Rekord bei einem Grad Wassertemperatur liegt bei neun Minuten und elf Sekunden."

Auch nach dem Sprung ins kühle Nass ging es für viele Badegäste nicht gleich in die Umkleidekabine. Bei frühlingshaft anmutenden Temperaturen von jenseits der 10 Grad standen sie, in Handtücher eingemummt, um Ufer und plauderten mit Freunden und Verwandten. Das Neujahrsanbaden, das von der DLRG Region Uetersen organisiert wird, hat inzwischen fast so etwas wie Volksfestcharakter. Knapp 150 Zuschauer sahen gestern am Rand des Sees den Badegästen zu und ließen sich den angebotenen Glühwein so richtig schmecken.