Das ist keine leichte Entscheidung, die Pinnebergs Ratsmitglieder treffen müssen. Egal, ob sie sich für den schnellen Komplettausbau, den drei Monate längeren Umbau mit einspuriger Verkehrsführung oder die Verschiebung auf später aussprechen, sie müssen dafür Kritik einstecken.

Entscheiden sie sich für den schnellen Komplettausbau der Mühlenstraße, gefährden sie die Existenz von Betrieben. Paradox: Eine Garantie, ob denn tatsächlich, wie vom Zuschussgeber Bund gefordert, bis Ende 2011 alles hergerichtet ist, kann keiner geben. Ein harter Winter bringt den engen Zeitplan durcheinander und gefährdet die Förderung.

Entscheiden sie sich für die halbseitige Sperrung werden die Bauarbeiter erheblich behindert und alle Anlieger noch länger als 14 Monate mit Baulärm und Dreck belastet.

Klar ist: Wenn sich am Ende eine Mehrheit für den halbseitigen Ausbau ergibt, muss so geschickt gearbeitet werden, dass die restlichen maroden Kanäle nur noch von einer Seite angefasst werden müssen.

Eine Lehre sollten aber alle Beteiligten ziehen: Wenn eine Straße aus-, um- oder neugebaut wird, müssen die Anlieger frühzeitig informiert werden. Nicht nur die Politiker stehen unter immensem Druck, eine Millionenausgabe innerhalb weniger Stunden abzusegnen, sondern auch die gewerbetreibenden Anlieger müssen innerhalb weniger Tage planen, wie sie ihren Betrieb und Arbeitsplätze über die Bauphase retten.