Der Wahlabend entwickelte sich zu einem Krimi, dessen spannender Verlauf die rund 50 Beobachter im Rathaus in seinen Bann zog. Die Luft war zum Schneiden an diesem sommerlichen Abend in dem engen Sitzungsraum. Die Zuschauer hielten fast den Atem an, wenn Gemeindewahlleiter Volker Dentzin das nächste Wahlergebnis bekannt gab. Und er hatte auch prophetische Fähigkeiten. Die 1300 Briefwähler könnten am Ende den Ausschlag geben, sagte Dentzin schon früh und sollte damit Recht behalten.

Schon um 18.15 Uhr war der erste Wahlbezirk ausgezählt, eine Viertelstunde früher als am 9. Mai. Wieder war es der Schießstand. Rund ein Viertel der 468 dort registrierten Wähler brachten Köppl nach vorn mit fast 60 Prozent der Stimmen.

Um 18.22 Uhr sorgte das Martin-Luther-Haus für die Wende. Johanna Skalski lag drei Stimmen vor Köppl. Elf Minuten später war Köppl wieder 13 Stimmen vorne, um 18.36 Uhr hatte er sogar 51 Stimmen Vorsprung. Doch dieser schrumpfte nach Auszählungsende im Wahlbezirk Goetheschule auf nur vier Stimmen.

Und um 18.53 Uhr brachte die Heinrich-Hertz-Realschule Skalski um 67 Stimmen nach vorne. Dann wurden alle auf die Folter gespannt, bis 40 Minuten später die Briefwähler in Renzel ausgezählt waren mit dem Ergebnis: 3587 zu 3565 für Köppl.

Johanna Skalski hat sieben der 13 Wahlbezirke gewonnen und überall zugelegt. Sie gewann im Vergleich zum 9. Mai 1031 Stimmen, Köppl nur 16. In sieben Wahlbezirken schnitt er schlechter ab.