Andere bauen Gemüse und Kräuter im eigenen Nutzgarten an. Das macht Claus Wiech auch. Doch auf seiner Rellinger “Scholle“, neben dem Einfamilienhaus an der Hamburger Straße, gedeiht noch ein viel edleres Gewächs: Wein.

Dabei handelt es sich nicht um wilde Reben, die zur Zierde an manchen Hausfassaden empor klettern. Wiechs Wein dient dem ursprünglichen, höchst schmackhaften Zweck. Die Trauben werden geerntet, ausgepresst und zu einem flüssigen, aber nicht überflüssigen Genussmittel verarbeitet.

Fünf Weißweinreben und eine Rotweinrebe stehen im Rellinger Garten. Gegenwärtig sehen die blattlosen Stöcke allerdings wenig ansprechend aus. Doch das ändert sich im Laufe des Jahres. Bis September sind die Trauben so weit gediehen, dass Hobby-Winzer Wiech zur Weinlese schreiten kann.

Unterstützt wird der Rellinger Winzer von Schwiegersohn Rüdiger Wilhelm, der ein paar Straßen weiter ebenso "winzert". Wenn die gemeinsam verarbeiteten Trauben erst gebrochen, gekeltert und im Demion angesetzt sind, ist der Wein spätestens zu Weihnachten fertig.

"Auf Flaschen gefüllt, ergibt das jährlich 25 Liter Weißwein und sechs Liter Rotwein", sagt Claus Wiech und lässt vom Weißen namens "Rellinger Autaler trocken" probieren. Volltreffer! Der ist wirklich trocken: schön herb und richtig zum Genießen. "Den gibt's in keinem Laden", sagt der Winzer stolz. Seine Hausmarke deckt allerdings nur den Eigenbedarf ab und dient ab und zu als Geschenk im Freundes- und Bekanntenkreis. Sehr zum Wohle!