Einer der bekannten Nachtwächter im Kreis Pinneberg war Otto Klafack (1838-1912). Er soll neben dem Nachtjob 22 andere Aufgaben erledigt haben.

So war er als Hundefänger, Hafenmeister und Desinfektor beschäftigt. Erzählt wird, dass er gern Alkohol genoss: Bier aus Schnaps- und Schnaps aus Biergläsern.

Der Beruf entwickelte sich im Mittelalter. Der Nachtwächter warnte vor Feuern, Feinden und Dieben, überwachte das Verschließen der Haustüren und Stadttore, und sagte die Stunden an ("Hört, Ihr Herrn und lasst euch sagen"). Er hatte das Recht, Verdächtige anzuhalten und notfalls zu verhaften.

Zur Ausrüstung gehörten eine Hellebarde, eine Laterne und ein Horn. Der Nachtwächter, obwohl er eine wichtige Tätigkeit ausführte, gehörte wie der Henker, der Totengräber und der Abdecker, zu den "ehrlosen Berufen".

Der Beruf des klassischen Nachtwächters ist heute ausgestorben. In einigen Orten gibt es zwar noch Nachtwächter, diese sind dann aber zumeist eine touristische Attraktion wie zum Beispiel in Elmshorn. Seit 2004 gibt es in Deutschland eine Gilde der Nachtwächter.