Es ist nichts dagegen einzuwenden, dass soziale Leistungen auf den Prüfstand kommen. Bei dem von den Kreisen gekündigten Vertrag über die Eingliederungshilfe für Behinderte scheint allerdings jegliches Maß an vertrauensvoller Zusammenarbeit verloren gegangen zu sein.

Nicht nur, dass hier in einer Nacht- und Nebelaktion einseitig das Vertrauen aufgekündigt wurde. Offenbar reicht das Misstrauen so weit, dass sich die Kreise mit den Hilfeplanern zunehmend die "Lufthoheit" über die kostenrelevanten Entscheidungen zurückholen und die Standards senken wollen. Finanziert werden die Hilfeplaner sicher nicht aus den defizitären Kreisetats. Bleibt der Topf für die Eingliederungshilfe, fürchten die Wohlfahrtsverbände. Leidtragende sind die Behinderten. Und die qualifizierten Fachleute der Träger vor Ort. Die wissen übrigens am besten, wo sich Sparpotenzial verbirgt: Bei ausufernder, von oben verordneter Bürokratie.