Die "Knastzellen", von denen ehemalige Heimkinder vom Haidkamp und von der Aschhooptwiete erzählen, hießen laut Horst Hager offiziell "Jugendamtszimmer". Sie hätten dazu gedient, von der Polizei nachts aufgegriffene Jugendliche vorübergehend unterzubringen. Über die Unterbringung dieser Jugendlichen wurden im Mai 1973 von "mehreren Bediensteten des jugendfürsorgerischen Dienstes" Beschwerden laut. Das geht aus einem Dokument im Kreisarchiv hervor. Danach hat der damalige Jugendamtschef Helmut Schultz Heimleiter Horst Hager aufgrund wiederholter Klagen über eine unzumutbare Unterbringung ohne Freigang der jungen Menschen mehrfach - offenbar erfolglos - ermahnt. Amtsleiter Schultz fordert von Hager in einem Schreiben vom 28. Juni 1973 unmissverständlich die Klärung im Rahmen einer Besprechung. "Möglicherweise gelingt es uns dann, Wünsche unserer Sozialarbeiter und Sozialpädagogen bezüglich der Behandlung aufgegriffener Jugendlicher im Awo-Heim und Ihre Vorstellung über die Art und Weise der Unterbringung und Betreuung dieser Jugendlichen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen".