Die Erinnerungen ehemaliger Pinneberger Heimkinder sorgen für Betroffenheit. Erste Reaktionen auf die Geschichte über das “Haus der toten Seelen“ kommen aus der Pinneberger Politik.

Manfred von Bergner aus der Fraktion GAL & Unabhängige regt eine Aufarbeitung der Vorgänge im ehemaligen Kinderheim am Haidkamp in großer Runde mit der Awo, der VHS Geschichtswerkstatt an und schlägt vor, Kontakt zu den Opfern aufzunehmen, "die sich hoffentlich zahlreich melden werden".

Nachdem zurzeit auch die Kirchen ähnliche Übergriffe in ihren Heimen eingestehen und Aufklärung zusagen, würden auch der Kreis und vor allem die Awo nicht umhin kommen, die Vorwürfe mit aller Kraft aufzuklären. "Die Lust scheint nicht allzu groß zu sein, wie die Stellungnahmen und die verharmlosende Wortwahl ahnen lassen", so von Bergner.

Am Ende, wenn ausreichend Informationen und Meldungen von Opfern gesammelt worden seien, könnte es eine Gedenkveranstaltung für die Opfer in Pinneberg geben, inklusive der Besichtigung des Geländes am Haidkamp. Manfred von Bergner denkt sogar daran, den Opfern zu Ehren eine Gedenktafel aufstellen, die an die Opfer und die an ihnen im Heim begangenen Taten erinnert. "Ich meine, dass man so den Wunsch des ehemaligen Heiminsassen Heinrich W. erfüllen kann, den dieser sicherlich stellvertretend für alle Betroffenen geäußert hat: " ... den ehemaligen Kindern vom Haidkamp ihre Ehre und ihre Würde zurückzugeben." Manfred von Bergner will seiner Fraktion vorschlagen, dass sie sich dieser Sache annimmt.

Auch Uwe Lange, Fraktionschef der Bürgernahen, sucht bereits nach Wegen, um diesen "furchtbaren Ereignissen am Haidkamp" gerecht zu werden. "Ich werde mit meiner Fraktion über Möglichkeiten diskutieren. Vielleicht könnte man parteiübergreifend einen Weg finden, um den Opfern vom Haidkamp gerecht zu werden."