Die Entscheidung, wer künftig Landrat des Kreises Pinneberg wird, bleibt spannend bis zum Schluss. Eine Vorentscheidung ist allerdings gefallen - für Oliver Stolz.

Kreis Pinneberg. Am Freitag ließen die Grünen die Bombe platzen: Sie wollen, ebenso wie die CDU, den Rellinger Bürgermeister Oliver Stolz zum Landrat wählen. Sollten tatsächlich alle Abgeordnete der beiden Fraktionen in der geheimen Abstimmung für Stolz stimmen, hätte der eine knappe Mehrheit - und das Rennen wäre entschieden.

Ob dies am 10. Februar im Kreistag so kommt? Das bleibt spannend.

Die CDU hat jedenfalls ohne Begründung angeküdigt, "geschlossen" den Rellinger Bürgermeister Oliver Stolz (43) zu wählen.

Die FDP hat sich für Andreas Köhler entschieden, die Linke, wie berichtet, für Jürgen Tober, detr wie Köhler in der Kreisverwaltung tätig ist. Die SPD will Köhler oder Tober, ebenso wie die KWGP. Bleiben die Grünen, die Freitag bekanntgaben, für Stolz stimmen zu wollen.

Denkbar wäre also eine schwarz-grüne Mehrheit für Stolz. Aber dann müsste die CDU wirklich ein einheitliches Abstimmungsbild zeigen. Damit rechnet allerdings niemand, so zerstritten wie sich die CDU in den letzten Wochen präsentierte. Zum einen wird die Wahl aller Voraussicht nach geheim sein. Zum anderen fiel das "eindeutige Votum" der CDU-Fraktion am späten Mittwochabend so aus: 15 der 19 anwesenden Kreistagsabgeordneten stimmten für Stolz.

FDP-Fraktionschef Klaus G. Bremer kann diese Entscheidung des Koalitionspartners im Kreistag nicht fassen. "Wegen Taktiererei und parteipolitischem Klüngel kriegen wir jetzt womöglich einen Landrat, der besser auf der zweiten Position aufgehoben wäre als an erster Stelle." Damit meint er, dass die CDU sich aus Parteiräson für Stolz ausspricht, weil der vom CDU-Kreisvorsitzenden Ole Schröder vorgeschlagen wurde und den die CDU jetzt nicht bloßstellen will. "Diese Überlegungen spielten keine Rolle", behauptet Fraktionschefin Heike Beukelmann. Sie bestätigt aber, dass sie bereits im Dezember, vor dem Vorschlag des Kreischefs, Köhler zu einer Kandidatur bewegen wollte, der seinerzeit nicht gegen Amtsinhaber Wolfgang Grimme antreten mochte.

SPD-Fraktionschef Hannes Birke betont, dass seine Fraktion nur Köhler und Tober für "geeignet" hält. Wobei "gerade Herr Köhler bei seiner Vorstellung in der Fraktion viele Sympathien gewinnen konnte."