Je ein Herausforderer des Chefs steht fest. Während Johanna Skalski schon wirbt, hat ein Wedeler Unternehmer seine Unterschriften gesammelt.

Wedel/Quickborn. Gleich zwei Bürgermeister müssen sich zu Beginn des Jahres 2010 der Bewährungsprobe stellen. Schon am 28. Februar entscheiden die Bürger Wedels, ob Niels Schmidt (49) im Amt bleibt. Am 9. Mai ist Bürgermeisterwahl in Quickborn, wo Amtsinhaber Thomas Köppl (44, CDU) wieder antritt.

Niels Schmidt hat bereits Anfang 2009 angekündigt, sich wieder zur Wahl zu stellen. Schon jetzt haben sich sowohl CDU und FDP als auch Grüne für den parteilosen Verwaltungschef ausgesprochen. Die SPD hat bislang keinen eigenen Kandidaten ins Rennen geschickt, hätte aber bis zum 11. Januar noch Zeit dazu. Nach Informationen der Pinneberger Zeitung gibt es jedoch eine Person, die mit Unterstützer-Unterschriften aus der Bevölkerung eine Kandidatur anstrebt. Es ist Wolfgang Bötel (55), Unternehmer aus Wedel. Er hat bereits seine Unterschriftenliste im Rathaus abgegeben, sodass Schmidt einen Wettbewerber erhält. Wer immer sich auch um die rund 29 000 Stimmen der Wedeler Bürger ab 16 Jahren bemühen wird, muss sich am 27. Januar den Einwohnern präsentieren. Dann ist im Schulauer Fährhaus eine Vorstellungsrunde. Neben der Beantwortung der Fragen der Bürger wird das Programm der Kandidaten im Mittelpunkt stehen.

Amtsinhaber Schmidt, dem große Chancen zur Wiederwahl eingeräumt werden, setzt dabei auf "Kurs halten!" Er rechnet die gute wirtschaftliche Entwicklung Wedels samt zahlreicher Unternehmenserweiterungen und Neuansiedlungen in den vergangenen Jahren auch seinem Einsatz zu, denn er hat das Thema "Wirtschaftsförderung" gleich nach seiner Wahl im Jahr 2004 zur Chefsache gemacht. Zudem sieht sich Schmidt als Moderator zwischen unterschiedlichen Interessengruppen und hat sich zum Ziel gesetzt, dass alle Bürger sich mit der Stadt identifizieren sollen.

Spannung verspricht die Bürgermeisterwahl in Quickborn am zweiten Sonntag im Mai. Offiziell liegt im Rathaus zwar noch keine Bewerbung vor. Aber das ist nicht verwunderlich: So läuft die offizielle Ausschreibung noch bis zum 22. März.

Zumindest zwei Kandidaten stehen fest: Amtsinhaber Köppl, der eine Anfrage der Kreis-CDU für die Landratswahl abgelehnt habe, wie er sagt, will es noch mal wissen. Doch dieses Mal hat er im Gegensatz zum Juni 2005, als er mit 76 Prozent der Stimmen gewählt wurde, eine Widersacherin: Die 32 Jahre alte Johanna C. Skalski aus Elmshorn ist bereits von der SPD zur offiziellen Bürgermeister-Kandidatin gekürt worden, und das, obwohl sie Mitglied der FDP ist. Anders als im Kreis, wo sich die CDU gegen die Wiederwahl des Verwaltungschefs entschieden hat, ist damit zu rechnen, dass Quickborns CDU Köppl erneut unterstützt.

Ein erstes kleines Rededuell zwischen Köppl und Skalski gab es kurz vor Weihnachten. Beide wurden in der live aus dem Quickborner Rathaus übertragenen Sendung des Deutschlandfunks über die Bürgerkredite befragt. Dabei konnte die Herausforderin noch nicht so recht punkten, kam aber auch erheblich weniger zu Wort als der Amtsinhaber. Erstes und wohl einziges öffentliches Duell wird nach den Osterferien Ende April sein, wenn sich alle zur Wahl stehenden Kandidaten den Quickbornern Rede und Antwort stellen. In der Stadt sind 16 400 Bürger wahlberechtigt.

Köppl sieht sich klar im Vorteil und setzt auf eine gute wirtschaftliche Basis, die durch Firmenansiedlungen und die Nordgate-Kooperation mit den Nachbarstädten getragen wird. Die lange Zeit der Baustellen und hohe Anliegerbeiträge in der Innenstadt haben ihm aber nicht nur Freunde gemacht. Johanna Skalski setzt auf einen fairen Ausgleich der Interessen und erhebt den Anspruch, es "besser machen" zu wollen "als mein Amtsvorgänger". Sie werde sich bürgernah zeigen und mit allen Ratsfraktionen gleichermaßen zusammenarbeiten.